Südstaaten Herrenhaus am Forsyth Park Savannah in Georgia

2 Tage in Savannah, Georgia – Romantischer Süden (Part I)

Aktualisiert am 26. September 2021

Georgia, Georgia, The whole day through, Just an old sweet song, Keeps Georgia on my mind…ertönt Ray Charles Stimme durch das Radio, als wir uns langsam Savannah nähern. Meine Müdigkeit ist plötzlich wie weggeblasen. Zu gespannt bin ich auf unseren ersten Stopp in den Südstaaten und auf die Stadt, die zu einer der schönsten in den USA zählt. Und die ich bisher hauptsächlich aus dem Film Forrest Gump kenne.

Insgeheim fieberte ich ja eigentlich mehr unserem Besuch in Charleston entgegen, wohin es im Anschluss gehen soll. Weshalb meine Erwartungen an Savannah, ehrlich gesagt, nicht übermäßig groß waren. Umso mehr hat es mich auch überrascht, dass die Stadt mich von Anfang an…einfach verzaubert hat.

Schon als wir die Interstate 95 verlassen und auf dem Weg in unser Hotel in die historische Altstadt in Savannah hineinfahren, entfährt mir mehr als einmal ein „Wow“ und „Hach…wie schön…“ – eigentlich sollte ich mich auf die Straßen konzentrieren, da sich unser Navi aufgehangen hat, aber mal ehrlich – das geht nun gerade wirklich nicht. Was mich so begeistert?

DSC02557

Die ersten moosbehangenen Eichen entlang des Straßenrandes. Da kommt einfach sofort Südstaatenflair auf…! Und das ist erst der Anfang…nun kann ich es wirklich kaum noch erwarten die Stadt in den nächsten 2 Tagen zu erkunden, als wir in unserer Bleibe im Historic District, dem Planters Inn on Reynolds Square, ankommen.

Tag 1 in Savannah Georgia

Spaziergang durch den Historic District

DSC02667 (2)

Unser erstes Ziel an diesem Nachmittag ist zunächst die River Street, die nur 5 Minuten Gehweg entfernt liegt. In den alten verwitterten Lagerhäusern an der Uferpromenade des Savannah Rivers, in denen man früher Baumwolle lagerte, befinden sich heute nette Restaurants und urige Kneipen sowie verschiedene Shops und Kunstgalerien.

DSC02442
DSC02462 (2)

Besonders die vielen kleinen, ausgefallenen Geschäfte haben es uns angetan, wie die coolen Candy-Stores und die tollen Shops, die neben den üblichen Souvenirs auch regionale Produkte aus Savannah, Georgia bzw. Produkte, die typisch für die Südstaaten sind, verkaufen. Zum Beispiel Pfirsichtees-und Marmeladen –  da der Pfirsich das Symbol für den Staat Georgia ist. Kerzen mit Magnolienduft, Cookies einer regionalen Bäckerei, schön verpackt in einer Blechdose mit Savannah-Motiv, Barbecue-Saucen, Erdnüsse in den verschiedensten Geschmacksrichtungen,…und und und. Ich hab´s ja sonst nicht so mit „Souvenir“-Shopping, aber hier hat es einfach Spaß gemacht, für Familie, Freunde und für sich selbst, Geschenke zu kaufen, die ein wenig Südstaatenflair mit nach Hause bringen.

DSC02475 (2)

100_0499
DSC02448

 

Nach unserem Einkaufsbummel kehren wir in eines der zahlreichen Restaurants zum Essen ein und genießen die lockere Atmosphäre an der Uferpromenade. Wobei ich sagen muss, dass die Preise an diesem Fleckchen der Stadt doch etwas überteuert sind… Möchte man lieber nur etwas trinken und den Sonnenuntergang direkt am Wasser beobachten, kann man sich auch in den Restaurants einfach sein Getränk in sogenannten „Go-Cups“ mitnehmen, was wir zu späterer Stunde doch mal ausprobiert haben ;)  Savannahs Historic District ist nämlich einer der wenigen Orte in den USA, wo das Trinken von Alkohol auf offener Straße erlaubt ist.

DSC02490
DSC02445
DSC02663 (2)

DSC02715 (2)

Nach unserem ersten Stop in der River Street, beschließen wir aber zunächst weiter ein wenig durch die Straßen von Savannah – der ersten amerikanischen Stadt, die am Reißbrett geplant wurde – zu schlendern. Wir kommen vorbei an der City Hall mit seiner goldglänzenden Kuppel, der alten Baumwollbörse und entlang der Bay Street ziehen sich schließlich auch die traumhaft schönen Eichenallen mit dem Spanish Moss. Besonders in der Abenddämmerung ist es herrlich romantisch unter dem Gewirr aus knorrigen, bemoosten Ästen entlang zu spazieren…

Rathaus in Savannah mit goldener Kuppel
City Hall (Rathaus)
Baumwollbörse
Cotton Exchange Building – ehemalige Baumwollbörse

 

Oak Alley Savannah
DSC02523 (2)
DSC02511 (2)

 

Spukt es hier etwa??

Wir laufen wieder in Richtung Hotel weiter. Direkt daneben befindet sich übrigens eines der ältesten Kolonialstil-Häuser der Stadt, aus dem Jahre 1789 – das Old Pink House. Heute befindet sich darin ein schickes Restaurant, dass ein Anziehungspunkt für allerlei „Geisterjäger“ ist. Angeblich soll nämlich immer noch der ruhelose Geist seines Erbauers James Habersharm Jr., der sich 1799 im Keller erhangen haben soll, in dem Haus herum spuken und für merkwürdige Zwischenfälle sorgen…

DSC02685 (2)

DSC02717 (2)
DSC02548

 

Südstaaten-Architektur par excellence

Wir laufen vorbei am Lucas Theatre und am Marshall House, einem der ältesten Hotels der Stadt. Danach führt uns unser Weg entlang an wunderschönen viktorianischen Villen und Häusern im Kolonialstil.

Owens-Thomas House Museum Savannah
Owens-Thomas House Museum


DSC02562 (2)
DSC02585 (2)
DSC02592 (2)

Während wir uns durch das historische Viertel treiben lassen, überkommt mich das Gefühl, die Zeit wäre stehen geblieben – bis auf ein paar einzelne Leute, sind wir allein unterwegs und können die historischen Häuser in Ruhe bewundern.

DSC02601 (2)

 

 

Piraten ahoi!

DSC02607

 

Zu guter Letzt erreichen wir schließlich das Pirates House, dass 1754 den Seefahrern und Piraten als Unterkunft und Taverne gedient hat. Überhaupt, stellen wir fest, dass uns ab Savannah das Thema Piraten noch öfter begegnen sollte.

Zwischendurch verweilen wir außerdem mal für eine kurze Pause an einem der 21 kleinen, begrünten Plätze, die sich zwischen all den wunderschönen Häusern befinden.

DSC02718 (2)

Einer dieser Plätze, der Chippewa Square, diente schließlich auch als Filmkulisse für Forrest Gump. Ihr erinnert euch an die berühmte Szene, in der er mit Pralinen auf der Bank sitzt und seine Geschichte erzählt? Ja, das war hier in Savannah. Die Bank sucht man allerdings trotzdem vergebens, denn die steht mittlerweile im Geschichtsmuseum der Stadt. Zu viele Forrest Gump Fans, die gern ein Stück der Bank als Erinnerungsstück mitnehmen wollten…schon verrückt, oder? ;)

Chippewa Square Savannah, wo Forrest Gump gedreht wurde
Chippewa Square

Tag 2 in Savannah Georgia

Rund um Savannah & City Market

An Tag 2 sind wir rund um Savannah unterwegs, so dass wir uns am Abend nur noch den City Market anschauen und ein wenig durch die Läden bummeln, die ebenfalls wie an der River Street, viele tolle Sachen anbieten. Das „Vom Winde verweht“ übrigens immer noch DER Südstaatenklassiker ist, ist hier definitiv nicht zu übersehen.

Nach unserem Bummel durch die Geschäfte, lassen wir den Tag in der Abendsonne und mit musikalischer Begleitung durch einen Straßenmusiker, im Wild Wing Café bei einer großen Portion Hamburger und einem Glas Wein ausklingen und genießen unseren letzten Abend in dieser wunderschönen Stadt.

DSC02955 (2)

Tag 3 in Savannah Georgia

Forsyth Park, Southern Hospitality und Abschied

Bevor wir Savannah aber am dritten Tag verlassen, machen wir noch einen kleinen Abstecher zum Forsyth Park. Dem größten und schönsten Park der Stadt, umgeben von viktorianischen Villen und riesigen Eichen.
DSC03004

An diesem schwül-warmen Morgen hängt wieder dieser wunderbare Duft von den Magnolien in der Luft, als wir durch den Park schlendern und den Springbrunnen bewundern. Ich weiß jetzt schon, dass mich dieser Duft immer an die Südstaaten erinnern wird – nur gut, dass ich wenigstens ein paar Magnolien-Kerzen eingekauft habe. Denn die gab es später in Florida nirgendwo mehr zu finden.

Forsyth Park Inn
Forsyth Park Inn

Als wir so im Park entlang spazieren, werden wir, wie schon in den letzten Tagen, freundlich und mit einem Lächeln von völlig Fremden gegrüßt. Die sogenannte „Southern Hospitality“ (Südstaaten-Gastfreundschaft) es gibt sie tatsächlich – die Menschen hier sind unglaublich herzlich und höflich und mehr als einmal hören wir ein „Good morning, how ya doin?“, „Welcome to Savannah“, „Darling, that´s so sweet of you“ oder ein „Yes, Sir, thank you Madam“. Ich empfinde die Amerikaner ja generell als sehr freundlich und offen, aber ich glaube die Südstaatler haben das mehr als der Rest der Staaten auf höchstem Niveau kultiviert. Und Savannah trägt ihren Spitznamen „The Hostess City“ zu Recht…
DSC03009 (2)

Was wir im Übrigen sonst noch in Savannah und Umgebung unternommen haben und was man nicht verpassen sollte, erfährst du im nächsten Teil ;-)

Fazit des Tages:

Das Savannah eine der schönsten und gastfreundlichsten Städte der USA ist, kann ich nach unserem Aufenthalt nur bestätigen. Die Stadt und ich – man könnte sagen, das war sowas wie Liebe auf den ersten Blick ♥ Savannah ist einladend, historisch, wahnsinnig romantisch und geheimnisvoll – definitiv eine Stadt, in die ich auf jeden Fall wiederkommen möchte.

Weitere Infos & Tipps:

  • Die Stadt lässt sich sehr gut zu Fuß erkunden, alternativ kann man aber mit Pferdekutsche, dem Old Town Trolley oder Fahrrad herumkommen
  • Reisezeit & Dauer: Als Reisezeit wird häufig der Frühling und der Herbst empfohlen, da es im Sommer viel zu heiß und schwül ist. Anfang Juni fanden wir aber noch ganz angenehm. Für einen Einblick würde ich sagen, reicht sicher 1 Tag, aber wir empfanden 2 Tage besser und hätten sogar gern noch einen weiteren Tag hier verbracht.
  • Essen: Sehr schick essen gehen kann man im Old Pink House, dass uns von mehreren Locals empfohlen wurde. Wer es lieber klassisch amerikanisch mag,dem empfehle ich das Wild Wing Café am City Market. Verschiedene kulinarische Möglichkeiten gibt es aber auch entlang der River Street
  • ÜbernachtungPlanters Inn on Reynolds Square. Preis für 2 Nächte im DZ: 205 Euro. Gebucht über Booking.com. Bewertung – Sehr gut. Von der zentralen Lage, dem Zimmer, dem abwechslungsreichen Frühstück bis hin zum erstklassigen Service – hier hat einfach alles gestimmt. Daher eine klare Weiterempfehlung!

Welche Stadt hat euch zuletzt sofort in den Bann gezogen? Wart ihr schon einmal in den Südstaaten der USA?

12 Comments

  • Flo

    Georgia hatte ich bei meinen ganzen bisherigen USA-Reiseplänen noch gar nicht am Radar. Danke für die spannenden Einblicke! Besonders die Detail-Aufnahmen finde ich sehr gelungen.

    Liebe Grüße aus Uyuni,
    Flo

    • Mandy

      Hallo Flo,
      lieben Dank! Freu mich, dass dir die ersten Impressionen aus dem Süden der USA gefallen haben :-) Ist wirklich eine unglaublich schöne & interessante Gegend – landschaftlich, geschichtlich, kulturell, …ich denke, da ist eigentlich für jeden etwas dabei. Morgen gibt´s dann im 2. Teil auch noch mehr von Georgia zu sehen – also stay tuned ;)

      Liebe Grüße ins ferne Uyuni
      Mandy

  • Udo

    Letztes Jahr machte ich mit einem Freund eine „Music City Tour“ mit den Schwerpunkten Nashville-New Orleans-Memphis, wobei es mir in Nashville eindeutig am besten gefiel. Die Stadt Savannah steht auf jeden Fall noch auf meiner To-do-Liste, mir gefällt schon der Name so sehr, daß ich mir fix vorgenommen habe, sollte ich je Vater eines Mädchens werden, wird sie auf den Namen Savannah getauft!

    • Mandy

      Hallo Udo,

      das hört sich ja auch nach einer tollen Tour an! Genau die drei Städte stehen auch sehr weit oben auf meiner Wunschliste, v.a. New Orleans. Wie fandest du es denn dort so? Savannah ist wirklich wunderschön (auch der Name :) ), ich gerate jedes mal wieder ins Schwärmen…

      LG, Mandy

      • Udo

        Tatsächlich war es ein wunderbarer Urlaub. New Orleans ist vielleicht auf dieser Tour ein wenig zu kurz gekommen. In Louisiana haben wir damals in Thibodaux, einer kleinen Stadt ca 100 km außerhalb von NOLA gewohnt und sind eigentlich nur einen Tag in der Stadt gewesen. Weil da gerade der erste Tag des New Orleans Jazz Festival war, war auch dementsprechend viel los. Wir beschränkten uns auf die Hop On/Hop Off Tour, French Quarter und Bourbon Street. Letztere kam mir ein bißchen zu sehr „Ballermann-artig“ vor, zuviele Betrunkene schon am späten Nachmittag, verbrauchte Stripperinnen, die einen zum Lokalbesuch animieren sollen, etc. Ein kulinarisches Highlight hatten wir im Palace Cafe: https://www.youtube.com/watch?v=E3kD8tTxVaQ
        Am Abend fuhren wir deshalb wieder zurück nach Thibodaux, wo ein Cajun Cook Off stattfand :)

        • Mandy

          Vielen Dank für die Infos, das ist doch schon mal gut zu wissen. :) Da kann ich mir vorstellen, dass die Highlights der Tour doch eher anderswo lagen. Nashville erscheint mir im Vergleich auch deutlich interessanter als Memphis, wobei jede Stadt ja einige interessante Punkte zu bieten hat.

          Viele Grüße
          Mandy

          P.S.: Das Palace Café schaut übrigens klasse aus!

          • Udo

            Memphis hatte halt bei mir damit zu kämpfen, daß ich am Ende des Urlaubs schon „gesättigt“ mit historischen Informationen war, weil wir zuvor ja auch schon einiges besichtigt hatten. Somit war das Memphis Rock’n’Soul Museum und vor allem das National Civil Rights Museum | At the Lorraine Motel schon sehr anstrengend. In Nashville, wo wir unseren Trip starteten war hingegen alles komplett neu für mich, die Freude endlich da zu sein war riesengroß, Country und Rockmusik liegen mir auch noch näher als Blues/Soul.
            Zu der Reise hab ich übrigens auch einen kleinen Bericht verfasst, falls du neugierig bist, du findest in hier: http://www.amerika-forum.de/threads/230178-america-as-its-best-eine-reise-nach-tennessee
            Ist allerdings beiweiten nicht so professionell wie dein Blog :)
            LG, Udo

          • Mandy

            Hallo Udo,
            nun hab ich es mal geschafft den ganzen Reisebericht zu lesen – dankeschön dafür! Da bekommt man glatt Lust sofort hinzu fahren. Vor allem Nashville find ich noch interessanter als vorher ;)
            Btw, die Reiseberichte im amerika-forum find ich klasse, da bekommt man immer die besten Infos & Tipps und natürlich jede Menge schöner Bilder zu sehen. :)

            LG,
            Mandy

  • Udo

    Ja, ich war auch froh, daß ich damals das Forum entdeckt habe, konnte mir von da vieles für meinen letzten Urlaub abschauen. Ich kann dir gar nicht sagen, wie gern ich gleich morgen zum Flughafen fahren würde, um wieder rüber zu fliegen :) Stattdessen gehts morgen vormittag zum Zahnarzt…
    Und natürlich freut es mich, daß dir mein Reisebericht gefällt.
    LG, Udo

  • Paul

    Hi Mandy,

    wundervolle Inspirationen (Text und Fotos) zu Savannah und Charleston, was nächstes Jahr unter anderem auf meiner Agenda steht. Was mir aber aufgefallen und ich somit wissen möchte: Warum wurden keine Herrenhäuser im Historic District in beiden Städten von Innen besichtigt? Klar, der Eintritt ist teuer und wenn mehrere Herrenhäuser besichtigt werden, geht dies ganz schön ins Geld. Auch nervt mich, dass die meisten Herrenhäuser nur im Rahmen einer Führung besichtigt werden können. Führungen sind absolut nicht mein Fall, aber da dies die einzige Möglichkeit darstellt, die Häuser von innen zu sehen, werde ich mich wohl damit arrangieren müssen.

    Noch eine Frage zu Charleston: Warum wurde (nur) die Boone Hall Plantation besichtigt? Es gibt ja noch Magnolia Plantation and Gardens, Drayton Hall und Middleton Place, die alle nah beieinanderliegen. Klar auch hier summiert sich der Eintritt. Ich sage mir aber immer, ich bin wahrscheinlich nur einmal in der Gegend und sollte mir Museen/Plantagen etc. somit nicht entgehen lassen.

    Empfiehlst Du im Übrigen ein Mücken-/Moskitospray? Plane im September/Oktober 2020 meine Tour. Während meiner vierwöchigen Rundreise durch Florida (September 2013) hatte ich eines gekauft, aber nur zwei-/dreimal benutzt.

    Danke für die Beantwortung.

    Ciao Paul

Schreibe einen Kommentar zu Mandy Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert