Heimatliebe Dresden – meine persönlichen Highlights & Tipps

Es gibt wahrlich viele schöne Städte in Deutschland, einige davon habe ich schon erkundet, andere gilt es noch zu entdecken. Mein Herz aber habe ich an Dresden verloren. Seit Studienzeiten ist die Stadt, die auch als „Florenz des Nordens“ bezeichnet wird, meine Wahlheimat.
109_4133Berühmt ist die ehemalige sächsische Residenzstadt Augusts des Starken vor allem für ihre barocke Altstadt an der Elbe, ihre Kultur und Kunst, aber auch für ihre völlige Zerstörung im Zweiten Weltkrieg und ihren Wiederaufbau. Was ich persönlich an Dresden so liebe und warum sich ein Besuch in jeden Fall lohnt?Das habe ich hier mal auf einen Blick für euch zusammengefasst als Beitrag zur aufgerufenen Blogparade „Urlaub in der eigenen Stadt“ von Cori & Flo.

// Auf den Spuren Augusts des Starken

Goldener Reiter Dresden

Wenn man in Dresden sagt, man gehe „in die Stadt“  ist damit meistens der Teil der Stadt gemeint, der die Shoppingmeile Prager Straße mit dem historischen Kern der Stadt verbindet. Gern schlendere ich durch die Straßen und Gassen der barocken Altstadt und genieße das geschichtsträchtige Flair, dass die alten Gemäuer Dresdens immer noch umgibt.

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Beginnen kann man seinen Spaziergang an der Frauenkirche, die 1726-1743 zur Zeit Augusts des Starken und seines Sohnes entstand und zu den bedeutendsten protestantischen Kirchen des deutschen Barock gehörte. Während des Zweiten Weltkriegs brannte sie nach der Bombadierung Dresdens am 13. und 14. Februar 1945 komplett aus. Die Ruine wurde in der DDR zum Mahnmal gegen den Krieg, seit dem Jahr 2005 erstrahlt sie nach 10-jährigem Wiederaufbau im neuen Glanz und steht als Symbol für Versöhnung. Wer möchte, kann die barocke Kirche nicht nur von innen und außen bestaunen, sondern auch hinauf zur Kuppel, die ganz aus Sandstein gefertigt ist, steigen. Mit 8 € (Erwachsene) nicht ganz billig, aber dafür hat man eine umwerfende Aussicht auf die Stadt.

Dresden Blick von der Frauenkirche auf die Elbe

 

Um die Frauenkirche herum bietet der Dresdner Neumarkt mit seinem Martin Luther Denkmal, eine Reihe von Restaurants und Cafés, in denen man an sonnigen Tagen draußen sitzen und das touristische Gewusel wunderbar beobachten kann. Von hier lassen sich auch die weiteren Sehenswürdigkeiten gut erschließen: Durch die Münzgasse mit seinen Kneipen, gelangt man auf die Brühlsche Terrasse, die seit dem 19. Jahrhundert auch als „Balkon Europas“ bezeichnet wird. Mit Blick auf das gegenüberliegende Elbufer befindet sich auf der Brühlschen Terrasse selbst, u.a. die Hochschule für Bildende Künste; unterirdisch kann man im Museum Festung Dresden die noch erhaltenen Teile der alten Festungsanlage bestaunen.

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Von der Brühlschen Terasse geht es weiter zur Hofkirche, dem Residenzschloss, der Semperoper und dem Zwinger. Nicht verpassen sollte man den berühmten Fürstenzug, der etwas versteckt in der Augustusstraße, an der Rückseite des Stallhofs des Residenzschlosses, bewundert werden kann. Das 101 Meter lange Wandbild ist ziemlich beeindruckend, wenn man bedenkt, dass es aus ca. 24.000 gefertigten Meißner Porzellanfliesen besteht und aus diesem Grund den Feuersturm nach der Bombadierung Dresdens im Februar 1945 fast unbeschadet überstand. Darauf zu sehen ist ein überlebensgroßer Reiterzug, der die Regenten des Fürstenhauses Wettin darstellt, darunter auch August der Starke.

Fürstenzug
Fürstenzug

Vom Fürstenzug und dem Dresdner Schloss ist es schließlich nicht mehr weit zur Semperoper und einem meiner Lieblingsplätze: dem Dresdner Zwinger.

Zwinger Dresden

Die Regentschaft des sächsischen Kurfürsten und polnischen Königs August des Starken war die Blütezeit von Kultur, Kunst und höfischen Vergnügungen in Dresden. Mit dem Auftrag des Ausbaus des Zwingers hat er zweifellos eines der schönsten barocken Bauten in dieser Stadt erschaffen. Ich zumindest kann mir hier am besten vorstellen, wie er mit seinem Hof rauschende Feste veranstaltete, wie die höfischen Damen mit ihren ausladenden Kleidern durch den Garten flanierten oder der Kurfürst mit einer seiner vielen Mätressen, wie der Gräfin Cosel, in das schattenspendende Nymphenbad verschwand.

Das barocke Werk lädt Sommer wie Winter zum Verweilen ein. Entspannt kann man über die balustraden- und figurverzierten oberen Galerien spazieren, einen Kaffee im Glockenspielpavillion trinken (im Sommer auch draußen auf der Galerie) oder sich auf einer der zahlreichen Bänke an den Springbrunnen des barocken Gartens ausruhen.

Ihr habt nach diesem historischen Spaziergang noch nicht genug von Kultur und Kunst? Dann empfehle ich euch ein Besuch in einem der zahlreichen Museen, wie dem Mathematisch-Physikalischen Salon im Dresdner Zwinger, der Gemäldegalerie im Semperbau, in der unter anderem Raffaels „Sixtinische Madonna“ zu sehen ist oder das Historische Grüne Gewölbe im Residenzschloss. Wer mehr an kulturellen Veranstaltungen in Kunst, Literatur oder Theater interessiert ist, findet auf elbmargarita gute Tipps.

Für alle anderen geht es nun weiter in die Neustadt auf der anderen Elbseite, die sich vom Zwinger aus innerhalb von 15 Minuten zu Fuß erreichen lässt.

// Abseits der Touristenpfade – Treiben lassen in der Dresdner Neustadt

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Die Neustadt ist quirlig und bunt und eignet sich mit seinen unzähligen Cafés und Bars und einer alternativen Kulturszene bestens als Kontrast zum üblichen „Touri-Programm“.  Während des Studiums habe ich es genossen direkt mittendrin zu wohnen und mich mit meinen Freunden und Kommilitonen ins aufregende Nachtleben des Studenten- und Szeneviertels zu stürzen. Bequem von Bar zu Bar „hoppen“ und feiern bis zum Morgengrauen, all das ist, ohne große Wege zurücklegen zu müssen, machbar.

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Tagsüber dagegen kann man schön durch die Straßen und Hinterhöfe bummeln und dabei süße Cafés und interessante, alternative Läden entdecken. Besonders angetan haben es mir ja die vielen kleinen, gemütlichen Buchläden, wie das Büchers Best oder der Reisebuchladen, die sich in diesem Viertel befinden.

Buchladen NeustadtDresden Neustadt

Meine Café/ Bar – Empfehlungen: Das Wohnzimmer im 60er Jahre Stil, die Zille, das Bottoms-Up, das Raskalnikoff, das Blumenau oder das Hofcafé in der Kunsthofpassage.

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Darüber hinaus kann man sich in der Neustadt auf kulinarische Weltreise machen: von vietnamesisch im Mi.Ka.Do, indisch im Scheunecafé, italienisch im Toscana , amerikanisch im Devil`s Kitchen oder deutsch mit Bratwurst & Bier im Sommer im Biergarten in Katys Garage  – hier ist für jeden etwas dabei.

 // Entspannen im Grünen

Großer Garten Palais

Nach dem Sightseeingprogramm und dem Trubel in der Neustadt wird es jetzt aber Zeit ein wenig die Seele baumeln zu lassen. Am besten kann man das im Großen Garten. Hier sind die Dresdner auf der Suche nach Erholung zu finden oder um Sport zu treiben. Ich mag vor allem das Areal rund um das Carolaschlösschen, dass mich mit etwas Fantasie mit seinem kleinen See und der Brücke an den Central Park in New York erinnert…

Am CarolaschlösschenGroßer Garten_2Großer GartenDSC00863

An lauen Sommertagen könnt ihr den Abend auf den Elbwiesen an der Augustusbrücke ausklingen lassen. Hier trifft man sich im Sommer zum Picknicken & Chillen, zu den Filmnächten am Elbufer oder zum gemeinsamen Public Viewing bei der Fußball-EM/ WM. Wer sich eher verköstigen lassen möchte, der ist im Augustusgarten gut aufgehoben – hier kann man bei einem kühlen Blonden einfach den besten Blick auf das malerische „Elbflorenz“ genießen.

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// Ausflüge rund um Dresden

Zu guter Letzt, meine Tipps, was man rund um Dresden noch so unternehmen und erleben kann. Bei schönem Wetter ist eine Fahrradtour entlang der Elbe immer eine gute Idee. Zum Beispiel in Richtung Schloss Pillnitz, eines von Augusts des Starken Lustschlössern, oder zur Weinprobe auf das Schloss Wackerbarth (Bild 2), dem sächsischen Staatsweingut. Beides ist natürlich auch gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Auto zu erreichen ;-)

Schloss Pillnitz
Schloss Pillnitz

Ebenfalls lohnenswert ist ein Ausflug ins 20 Minuten entfernte Schloss Moritzburg – da wo das Aschenbrödel seinen Schuh verlor ;-)

Schloss Moritzburg

Last but not least: Für die Wanderfreunde unter uns empfehle ich die Sächsische Schweiz, wohin es meinen Freund und mich für unsere ausgedehnten Wandertouren zieht. Der Nationalpark ist von Dresden in ca. 30 – 40 Minuten sehr gut mit der S-Bahn oder dem Auto zu erreichen.

Sächsische Schweiz

So, dass waren sie – meine persönlichen Highlights und Tipps für Dresden. Ich hoffe, euch hat der kleine Einblick in meine Heimatstadt gefallen. Auch wenn ich gern anderswo in der Welt unterwegs bin – all die genannten Dinge sind es, die ich an Dresden so liebe und weshalb ein „Urlaub in der eigenen Stadt“ auch ganz schön sein kann :-)

P.S.: Wie man sich am besten von Dresden verabschiedet?

Dresden by Night
Bei einem abendlichen Rundgang durch die Altstadt, wenn die barocken Bauten beleuchtet sind.

 «Dresden hat mir große Freude gemacht und meine Lust, an Kunst zu denken, wieder belebt. Es ist ein unglaublicher Schatz aller Art an diesem schönen Orte.»

-Johann Wolfgang von Goethe

13 Comments

  • Tanja Praske

    Ein wunderbarer Post mit herrlichen Bildern #Ilike. Ich habe bei der Blogparade von Travelpins ebenfalls mitgemacht, Barockzeit in München – passt beides prima zusammen!

    Mir gefallen vor allem die Kontraste – Historie – Szene. Gehe gleich noch nach Wien weiter zum nächsten Teilnehmer. Eine schöne Blogparade mit schönen Beiträgen.

    Wünsche weiterhin viel Inspiration und tolle Bilder für uns!

    Sonnige Grüße aus München
    Tanja Praske

    • Mandy

      Hallo Tanja,
      vielen lieben Dank für deinen netten – und ersten – Kommentar auf meiner Seite! :) Die Blogparade war klasse, es sind da echt tolle Beiträge zusammengekommen! Die eine oder andere Stadt steht nun auf meiner To Do Liste – wie München ;-) Da war ich bisher nur 1x und das ist schon ne Ewigkeit her. Und bei Schlössertouren bin ich doch ganz vorn dabei! Danke für die Inspiration und

      herzliche Grüße nach München
      Mandy

  • Regine

    Hallo Mandy,

    ja, recht hast du, Dresden ist eine der schönsten Städte Deutschlands. Etwas, das ich meinen Gästen in Dresden immer Zeige, ist der Humor der Dresdner Bildhauer. Hast du schon mal vom „lüsternen Blick“ gehört? Geh mal von der Augustusbrücke kommend durch den Torbogen vom Schloss Richtung Stallhof und guck dir die Statue rechts oben an. Es ist ein nordisch aussehender Typ mit Schwert und Trinkhorn. Halt das Trinkhorn fest im Blick und geh langsam weiter. Immer im Blick behalten- du wirst dich wundern, wie lange es dauert aber dann irgendwann, dann siehst du ihn, den „lüsternen Blick.“

    • Mandy

      Hallo Regine,
      das kenne ich ehrlich gesagt noch nicht, aber das hört sich echt interessant an! Das werd ich mir bei der nächsten Gelegenheit direkt mal anschauen, mal sehen, ob ich den „lüsternen Blick“ erkenne ;-) Hab lieben Dank für den spannenden Tipp!

  • Thomas

    Toller Bericht mit ganz feinen Bildern.

    Puh, als wir zum letzten mal in Dresden waren, da war die Frauenkirche noch eine riesige Baustellen. Ich glaub, wir müssen da mal wieder hin.

    LG Thomas

    PS: Glückwunsch zum Bloggeburtstag!

    • Mandy

      Lieben Dank, Thomas! :) Ja, die Baustellen rund um die Frauenkirche kenn ich gut, hat ewig gedauert bis es fertig war. Aber es ist wirklich sehr schön geworden – ein erneuter Besuch lohnt sich also ;)

      LG, Mandy

  • Elisa

    Hallo Mandy,

    so schöne Fotos!! Mich hat es der Arbeit wegen leider weg von Sachsen verschlagen.. Aber Dresden ist und bleibt trotzdem meine Lieblingsstadt und ich komme so gerne zurück.. Jetzt war aber schon so lange nicht mehr da, ich muss auch mal wieder Touri in der Heimat spielen..

    Happy Blog-Birthday :D

    Lieben Gruß.. Elisa

  • Mandy

    Hallo Elisa,

    dankeschön! :) Mensch, cool, dass du auch aus der Ecke kommst! Wo lebst du denn jetzt? Ist echt schade, dass es arbeitstechnisch in der Region in einigen Branchen nicht so viele Möglichkeiten gibt. Dresden ist echt toll zum Leben, aber die wenigsten aus dem Studium können bleiben.

    Liebe Grüße, Mandy :)

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