Zion Nationalpark rote felsen schneebedeckt

Utah Sehenswürdigkeiten

Winter Roadtrip durch Utahs Nationalparks – Route, Highlights und Tipps

Utahs Nationalparks gehören für mich zu den schönsten und spektakulärsten Nationalparks im Südwesten der USA. Besonders fasziniert hat mich die imposante Landschaft auf meinem 10 Tage Winter-Roadtrip im Februar 2018. Im folgenden Beitrag findet ihr meine Route, Highlights und Tipps zu einer Reise durch Utahs Nationalparks, mit Start und Ende in Salt Lake City, die nicht nur im Winter eine Reise wert ist.

 

Utah State Capitol in Salt Lake City
Willkommen in Utah!

Zusammen mit Steffen von @schutu_around_the_world, der zu der Zeit in Salt Lake City lebte, erkundete ich Salt Lake City und die Bonneville Salt Flats, bevor es schließlich auf einen Mini-Roadtrip durch Utahs Nationalparks ging. Vier Nationalparks der berühmten Mighty 5 habe ich bereits auf früheren Reisen besucht, einer fehlte mir noch. Noch spannender war für mich allerdings die Frage: Würde ich die Nationalparks mit Schnee erleben?

Roadtrip durch Utahs Nationalparks im Winter – Route

 

Tag 1: Ankunft Salt Lake City

Tag 2: Salt Lake City (Temple Square und Heritage Park)

Tag 3: Salt Lake City & Bonneville Salt Flats

Tag 4: Moab – Dead Horse Point State Park

Tag 5: Moab – Arches & Canyonlands Nationalpark

Tag 6: Scenic Byway 128 – Capitol Reef Nationalpark

Tag 7: Scenic Byway 12 – Bryce Canyon Nationalpark

Tag 8: Zion Nationalpark

Tag 9: Zion Nationalpark – Salt Lake City

Start und Ende des Trips war jeweils die Hauptstadt Utahs, Salt Lake City. Die Stadt bietet sich an, um relativ schnell und direkt in die Nationalparks zu starten. Besonders Moab mit dem Arches und Canyonlands Nationalpark sind doch recht weit ab vom Schuss, wenn man beispielsweise von Las Vegas oder Los Angeles anreist. Wer also nicht sowieso einen längeren Trip durch den Südwesten geplant hat und direkt in die Nationalparks nach Utah möchte, dem sei Salt Lake City oder aber Las Vegas als Ausgangspunkt empfohlen.

Salt Lake City – Tipps für zwei Tage

Die ersten drei Tage erkundete ich Salt Lake City, die Hauptstadt Utahs und das religiöse Zentrum der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, kurz, der Mormonen. Die Stadt wurde 1847 vom Mormonenanführer Brigham Young und seinen Anhängern gegründet, nachdem sie vor Verfolgung aus dem Osten flohen und im Westen am Salt Lake ankamen. Heute leben hier rund 200.000. Einwohner.

Salt Lake City ist eine echt entspannte Stadt und gefällt mir richtig gut. Vor allem die Lage umgeben von Bergen, ist sehr schön. Außerdem gibt es natürlich noch einiges zu sehen, mehr als ich auf den ersten Blick gedacht hätte. 

Folgende Sehenswürdigkeiten in Salt Lake City habe ich in den zwei Tagen angeschaut:

  • das Utah State Capitol
  • der Temple Square
  • This is the Place Heritage Park
  • Beehive House (Wohnhaus von Brigham Young)
  • Joseph Smith Building

Viele Sehenswürdigkeiten der Stadt haben historisch einen Bezug zur Kirche der Mormonen. Die Abende kann man dann aber gemütlich in einer der vielen coolen Bars oder Restaurants ausklingen lassen – oder bei einem Blick auf das Lichtermeer der Stadt by night.

Der größte Mormonentempel der Welt am Temple Square in Salt Lake City

 

Beehive House – Wohnhaus von Brigham Young

Skyline Salt Lake City nachts
Salt Lake City by night

Ausflug zu den Bonneville Salt Flats

Mit rund 2 Stunden Fahrtzeit liegen die Bonneville Salt Flats nicht mehr ganz in der unmittelbaren Umgebung. Trotzdem wollte ich unbedingt einmal dorthin, denn so oft kommt man nicht unbedingt noch einmal in die Nähe einer riesigen Salzwüste.

An der Grenze zu Nevada, westlich von Salt Lake City, liegen die Bonneville Salt Flats. Die Salzwüste, die am Großen Salzsee angrenzt, wird im August jeden Jahres zum Spektakel: Auf dem International Speedway werden in den Bonneville Speed Weeks Hochgeschwindigkeitsrekorde im Motorsport aufgestellt.

Wir sind an diesem Tag fast allein unterwegs. Und für mich hat sich der Ausflug gelohnt: ich fand es unbeschreiblich schön und etwas surreal.

Meinen ausführlichen Bericht lest ihr hier:

Bonneville Salt Flats, Utah

Bonneville Salt Flats Utah Salt Lake City
Weit und breit nur Salzwüste

 

Utahs Nationalparks im Winter – Ankunft in Moab

Von Salt Lake City aus brechen wir an Tag 4 nach Moab auf. Dort wollen wir in den Arches Nationalpark, dem Canyonlands Nationalpark sowie dem Dead Horse Point State Park. Ungefähr vier Stunden Fahrtzeit benötigt man für diese Strecke.

On the road to Moab, Utah
Bald am Ziel: Moab, Utah

Sonnenuntergang im Dead Horse Point State Park

Bevor wir nach Moab fahren, biegen wir zuerst in Richtung Canyonlands Nationalpark / Dead Horse Point State Park ab. Diesen State Park hatte ich auf dem Roadtrip von Seattle über den Yellowstone bis in den Südwesten 2017 leider nicht besucht, weshalb ich mir die erneute Chance nicht entgehen lassen wollte.

Wir schaffen es gerade noch rechtzeitig zum Sonnenuntergang. Das goldene Licht der untergehenden Sonne taucht die zerklüfteten Felsen unter uns in ein tiefes Rot. Die Wolken bilden einen surrealen Kontrast. Es ist ein spektakulärer Anblick und der perfekte Start in die kommenden Tage.

Meinen ausführlichen Bericht lest ihr hier:

Sonnenuntergang im Dead Horse Point State Park, Utah

Unterkunft Moab: Expedition Lodge  Alternative: Rustic Inn

Sonnenuntergang am Dead Horse Point State Park mit Blick auf die Colorado River Schleife
Dead Horse Point zum Sonnenuntergang
Sonnenuntergang am Dead Horse Point mit Blick auf die zerklüfteten Canyonlands
Spektakuläre Ausblicke

Arches Nationalpark im Winter

Am nächsten Morgen starten wir im Arches Nationalpark. Was für ein Unterschied zu meinem Besuch im Juni! Statt heißen 38 Grad, begann der Tag mit -4 Grad. Das war ziemlich kalt, aber durch die Sonne fühlte es sich zum Glück tagsüber etwas wärmer an.

Schon bei der Einfahrt und an den ersten Scenic View Points, fällt mir etwas recht schnell auf: es sind im Vergleich zu Juni nur wenige Leute im Arches Nationalpark unterwegs.

Keine Menschenmassen, keine Parkplatzsuche, immer mal wieder eine Handvoll Leute, aber alles ganz entspannt. Es war einfach herrlich diesen Nationalpark so zu erleben.

 

Arches National Park Winter Tipps
Arches Nationalpark im Winter ohne Menschenmassen
Scenic Drive Arches Nationalpark

 

Über den Scenic Drive fuhren wir weiter mit einigen Stops bis Devil’s Garden, wo wir dann den Trail bis zum Landscape Arch gelaufen sind bzw. noch ein Stück Richtung des Double O Arch.

Der Teil war letztes Mal in 2017 nämlich gesperrt. Ein bisschen Schnee lag in diesem Teil des Parks noch und ein wenig abenteuerlich wurde es für meine Verhältnisse auch noch mit dem „Abgang“ auf dem steilen Felsrücken.

Den berühmten Delicate Arch lassen wir dieses Mal aus Zeitgründen aus, da wir diesen beide auch schon gesehen haben.

Meinen ausführlichen Bericht lest ihr hier:

Den Arches Nationalpark im Winter besuchen? Gute Idee! (Arches NP Sommer vs. Winter)

 

Arches National Park Landscape Arch im Winter
Landscape Arch
Trail Devils Garden
Arches National Park im Winter
Arches Nationalpark – immer wieder schön

Canyonlands Nationalpark im Winter

Am Nachmittag brechen wir schließlich auf, um in den Canyonlands Nationalpark zu fahren. Ich bin überglücklich: Ein Besuch beim Nachbar vom Arches Nationalpark musste einfach sein. Bereits auf meinem Roadtrip 2017, der mich ebenfalls nach Moab führte, hat mich dieser Nationalpark sprachlos gemacht.

Atemberaubende Aussichten erwarten euch in diesem nicht minder spektakulären Nationalpark. Der Island in the Sky District ist bei den meisten Besuchern vor allem für den Mesa Arch zu Sonnenaufgang berühmt. Wir waren zwar am späten Nachmittag da, aber dennoch lohnt sich der Weg zu dem berühmten Felsbogen für diesen atemberaubenden Ausblick.

Für mich persönlich schlägt der Canyonlands Nationalpark landschaftlich den Grand Canyon.

Von hier startet außerdem der Shafer Trail hinunter zur White Rim Road, für den man eine Permit braucht. Dieser führt euch hinunter in die spektakuläre Landschaft mit seinen zerklüfteten Canyons.

Neben seinen zahlreichen View Points, kann man hier auch einige schöne Wanderungen unternehmen. Leider ist der Tag dafür zu kurz, so dass wir nur den Mesa Arch Trail gehen können. In und um Moab lässt sich wirklich viel erleben – da kann man gut und gern mehrere Tage verbringen. Für uns geht es am nächsten Morgen allerdings leider schon wieder weiter…

Scenic Byway 128

Einer der schönsten Scenic Drives im Südwesten ist für mich der Scenic Byway 128. Er schlängelt sich entlang des Colorado Rivers und führt bis an die US 6 Richtung Cisco. Von dort aus kann man beispielsweise nach Denver weiterfahren. Die Route ist ca. 80 km lang. Da wir heute allerdings noch in die komplett andere Richtung – zum Capitol Reef Nationalpark – wollen, fahren wir nur einen Teil der Strecke.

Spiegelung der roten Felsen im Colorado River
Die Route des Scenic Byway 128 folgt entlang des Colorado Rivers

Auf der kurvenreichen Strecke erwartet euch hinter jeder Biegung ein neuer spektakulärer Ausblick auf die wunderschöne rote Felslandschaft, die für Utah so typisch ist. Im Castle Valley unweit von Moab drehte John Ford viele seiner Western mit John Wayne.

Heute beispielsweise war die Gegend Drehort für die Serienproduktion „Westworld“. Im Moab Museum of Film and Western Heritage in der Red Cliffs Lodge gibt es viele Ausstellungsstücke zum Thema Movies made in Moab. Aber auch einige Weingüter gibt es entlang des Weges sowie Wanderwege abseits der Touristenpfade, zum Beispiel an den Fisher Towers.

Wenn es mich noch einmal zum Scenic Byway 128 ziehen sollte, würde ich mir hier gern auf jeden Fall mehr Zeit nehmen.

Scenic Byway 128
Scenic Byway 128

Capitol Reef Nationalpark im Winter

Von Moab zum Capitol Reef Nationalpark: Der wohl unbekannteste der „Mighty 5“ in Utah gilt bisher als der am wenigsten besuchte Nationalpark in Utah. Zu unrecht, denn der Nationalpark ist nicht minder spektakulär. Mich jedenfalls hat der Capitol Reef Nationalpark schwer begeistert.

Die Holzscheune vor der roten Felskulisse ist ein beliebtes Fotomotiv im Capitol Reef NP
Beliebtes Fotomotiv – die Scheune vor der roten Felskulisse in Fruita

Durch den Capitol Reef Nationalpark zieht sich die sogenannte Waterpocket Fold – eine ca. 160 km lange Erdverwerfung, die sich als steil aufragende rötliche Felskette präsentiert.

Aber auch sonst überrascht der Capitol Nationalpark mit seiner Vielfältigkeit: Felsen und Sandsteinformationen in allen erdenklichen Farben, Schattierungen und Formen – gelb, rot, violett, schwarz, grau. Nicht umsonst hat es wohl daher auch den Namen „Land of the Sleeping Rainbow“ von den ersten Natives in der Region erhalten.

Capitol reef national park hickman bridge trail
Ausblick vom Hickman Bridge Trail

Die Fahrt durch den Park und entlang des Scenic Drives allein ist schon einen Besuch wert. Aber auch wandertechnisch hat der Park einige abwechslungsreiche und spektakuläre Trails zu bieten. Ob zu Steinbrücken, Steinbögen durch Canyons, entlang des Flusses oder hoch hinaus auf den Rim der Waterpocket Fold – hier ist für jeden etwas dabei!

Folgende Trails sind wir gelaufen:

  • Hickman Bridge Trail
  • Grand Wash Trail
  • Goosenecks Overlook / Sunset Point
  • Chimney Rock Trail

Meinen ausführlichen Bericht lest ihr hier:

Capitol Reef National Park – Sehenswürdigkeiten und Tipps für 1 Tag

Unterkunft: Capitol Reef Resort

Capitol Reef Waterfold Pocket
Capitol Reef Waterfold Pocket
hickman bridge von weitem im capitol reef
Hickman Bridge
capitol reef np von oben
Ausblick von oben: Vom Chimney Rock Trail hat man den perfekten Ausblick auf den Nationalpark

 

Scenic Byway 12

Vom Capitol Reef Nationalpark führt uns der Weg nun über den Scenic Byway 12 bis zum Bryce Canyon. Auch hier beeindruckt die imposante Landschaft entlang des Weges in den verschiedensten Farben. Es geht ziemlich bergauf und bergab.

Für Höhenängstliche an manchen Stellen doch etwas beängstigend, vor allem auf einem schmalen Stück auf dem Bergrücken, an der es links und rechts sehr weit in die Tiefe geht.

Scenic Byway 12
Scenic Byway 12

 

Bryce Canyon Nationapark im Winter

Den Bryce Canyon Nationalpark erreichen wir am späten Nachmittag. Wir fahren entlang der Panorama-Strasse und halten an einigen Scenic View Points. Am Bryce Canyon liegt mehr Schnee als im Arches Nationalpark. Wie mit Puderzucker bestäubt sehen die orangerötlichen Hoodoos aus, wie die Felsformationen genannt werden.

Am nächsten Morgen verwandelte sich die Landschaft dann in ein wahres Winter Wonderland, worüber ich mich sehr gefreut habe. Die Zeit nutzen wir um den Queens Garden Trail / Navajo Loop zu wandern.

Meinen ausführlichen Bericht lest ihr hier:

Bryce Canyon im Winter – einfach zauberhaft

Unterkunft: Best Western Bryce Canyon Grand Hotel Alternativ: Best Western Plus Ruby’s Inn 

In der Hauptsaison kann ich zudem das Bryce Pioneer Village (etwas außerhalb) empfehlen: Bryce Pioneer Village

Bryce Canyon winter eingangsschild
Bryce Canyon Nationalpark im Winter
Winter Wonderland Bryce Canyon
Wanderung Queens Garden Trail / Navajo Loop
Wanderung Queens Garden Trail / Navajo Loop
Zurück zum Auto entlang des Rim Trails

 

Zion Nationalpark im Winter:

Nach unserer Wanderung am Bryce Canyon fahren wir weiter zu einem meiner liebsten Orte: Der letzte der 5 Nationalparks in Utah, der Zion Nationalpark. Bei meinem ersten Besuch auf meinem Roadtrip 2016 war dies der erste Nationalpark auf der Tour und hat mich da bereits in seinen Bann gezogen.

Zion Nationalpark Eingangsschild bei Schneetreiben
Auf dem Weg vom Bryce Canyon zum Zion Nationalpark herrschte großes Schneetreiben

Zuerst jedoch erwartete uns heftiges Schneetreiben und in Teilen Utahs war ein Schneesturm angesagt. Glücklicherweise haben wir es ohne Probleme bis zum Zion Nationalpark geschafft.

Den Zion Nationalpark nun einmal so mit Schnee zu erleben, war wunderschön. Und der krönende Abschluss unseres kleinen Roadtrips. 

Virgin River Zion National Park
Virgin River Zion National Park
Eiszapfen an den Emerald Pools im Zion National park utah
Emerald Pools Trail Zion Nationalpark

Im Unterschied zur Hauptsaison kann man in der Nebensaison mit dem eigenen PKW den Nationalpark erkunden und ist nicht auf den Shuttle-Bus angewiesen. Das hat mir richtig gut gefallen, einfach selbst durch den Park zu cruisen.

Im Nationalpark selbst war es im Übrigen hier meines Erachtens von allen Nationalparks auf der Reise am „vollsten“. Aber im Vergleich zu September immer noch angenehm leer.

Recht abenteuerlich wurde es schließlich noch auf zwei der längeren Trails, die wir im Zion Nationalpark gewandert sind und die ich 2016 aufgrund von Höhenangst teils abgebrochen bzw. gar nicht erst gelaufen bin.

Das waren zum einen der Canyon Overlook Trail – und der Angels Landing Trail (bis zum Scouts Lookout). Ich war sehr glücklich, dass ich es dieses Mal in Begleitung bewältigt habe und wir noch so viel Glück mit dem Wetter hatten.

Unterkunft: La Quinta by Windham at Zion Park/Springdale

Aussicht Angels Landing Trail im Zion National Park mit Schnee
Angels Landing Trail im Zion National Park
Scout Lookout Zion Nationalpark, einige Wanderer auf dem Weg zum schwierigsten Teil des Trails
Canyon Overlook Trail im Zion Nationalpark
Canyon Overlook Trail im Zion Nationalpark

Fazit: Ein Roadtrip durch Utahs Nationalpark im Winter kann ich nur empfehlen – es war für mich ein absolutes Highlight!

Von Arches bis Zion: Utahs Nationalparks im Winter besuchen?

Weitere Infos und Tipps zur Reise im Südwesten im Winter

1. Weniger Besucher in der Nebensaison

So ein Roadtrip im Winter des Südwestens der USA hat überraschenderweise viele Vorteile, die ich vorher gar nicht bedacht habe. Der größte Vorteil meiner Meinung ist ganz klar: man entgeht den großen Besuchermassen in den Nationalparks, die sich sonst ab Frühling bis Herbst in den Parks tummeln.

Da ich bereits im September und Anfang Juni in Utahs Nationalparks unterwegs war, habe ich hierzu einen guten Vergleich. Dennoch würde ich euch selbst im Winter empfehlen – zumindest an Feiertagswochenenden – besonders Moab und Zion unter der Woche zu besuchen. Im Capitol Reef Nationalpark gibt es noch nicht so starke Besucherströme und der Bryce Canyon Nationalpark war trotz unseres Besuchs am Sonntag/Montag angenehm leer.

Weitere nennenswerte Punkte:

2. Günstigere Unterkünfte in der Nebensaison

Vorteil:

Da Februar in vielen beliebten Gegenden noch Nebensaison ist, bekommt man noch recht kurzfristig gute Unterkünfte zu oft günstigeren Preisen als in der Hochsaison. Kein langes Vorbuchen notwendig. Dennoch waren die Preise an den Wochenenden bei allen Unterkünften im Schnitt teurer als unter der Woche. So kann man dennoch ein wenig spontan planen, in der Hochsaison ist das oftmals nicht mehr so möglich.

Nachteil:

Die Unterkünfte sind zwar günstiger, aber in manchen Orten ist die Auswahl dafür eingeschränkter. Unterkünfte haben zum Teil während der Nebensaison geschlossen und erst ab März wieder geöffnet. Das haben wir vor allem rund um den Bryce Canyon gemerkt.

3. Restaurants & Cafés – Öffnungszeiten

Was uns gleich zum nächsten Punkt bringt. Vorteil: In Moab zum Beispiel war es kein Problem abends irgendwo einen Tisch in einem Restaurant oder Bar zu bekommen, der Ort wirkte regelrecht ausgestorben. Im Bryce oder Capitol Reef Nationalpark sah das schon wieder anders aus. Die Cafés/Restaurants haben teilweise nicht geöffnet oder eingeschränkte Öffnungszeiten. Dadurch kam es andererseits wieder zu längeren Wartezeiten beim Abendessen wie z.b. in Torrey am Capitol Reef NP.

4. Wetter und Straßenverhältnisse

Eins steht fest: Natürlich ist der Winter unberechenbarer als ein Trip im Frühjahr/Sommer/Herbst. Wir hatten wirklich Glück mit dem Wetter. Es war zwar kalt, aber wir hatten fast jeden Tag Sonnenschein. Dadurch war es dann tagsüber beim Wandern angenehm, manchmal sogar „warm“. Für mich persönlich besser als im Juni bei 40 Grad Hitze in Moab, wo man eigentlich nur den Vormittag und ab frühen Abend wieder etwas unternehmen konnte.

Die Tage im Winter sind wie bei uns zwar kürzer, aber man kann sie dennoch optimal nutzen. Mir kam es generell mehr meinem Biorythmus entgegen morgens um 7 oder 8 Uhr zu starten und bis abends 17 Uhr unterwegs zu sein, als morgens um 5 Uhr.

Allerdings kann man natürlich auch richtig Pech im Winter haben: Gesperrte Straßen wegen zu viel Schnee und Eis, die Gefahr von Schneestürmen und/oder Regen bei Kälte. Schnee hatten wir nur im Zion Nationalpark und im Bryce Canyon. Im Winter sollte man daher immer den Wetterbericht checken und die Seiten der Nationalparks, die Auskunft über evtl. Straßensperrungen geben sowie über Trails, die nicht gewandert werden können.

5. Wanderungen im Winter


Vorteil: Weniger los. Und wer die Hitze des Sommers nicht mag, für den dürften die Wanderungen im Winter angenehmer sein.

Nachteil: Die Nationalparks haben zwar alle geöffnet, allerdings haben beispielsweise nicht überall die Visitor Center geöffnet( Canyonlands) oder eingeschränkte Öffnungszeiten. Wenn man Pech hat und das Wetter schlägt um, kommt man erst gar nicht in den Nationalpark (Canyonlands) oder Trails sind nicht geöffnet.

Einstellen sollte man sich gegebenfalls auf Schnee und eisige Passagen auf den Trails. Hierfür auf jeden Fall gute Wanderschuhe mit Profil oder Winterstiefel einpacken. Die Nationalparks empfehlen für den Aufenthalt im Winter zusätzlich Spikes unter den Schuhen, die notfalls auch vor Ort gekauft werden können. Schön fand ich die Möglichkeit dass die Parks auch im Winter einige Outdooraktivitäten anbieten wie Schneeschuhwandern, Langlauf usw.

6. Winter in Utah – ein Traum auch für Fotografen

Für Fotografen ist eine Wintereise nicht nur wegen des schönen Lichts eine Reise wert, sondern auch wegen der abwechslungsreichen Fotomotive, die sich im Winter in den Nationalparks Utahs bieten. Von meinen Reisen in Utah habe ich zumindest die schöneren Bilder mitgebracht.

Altes holzschulhaus vor riesigen roten Felsen im capitol reef

Zu guter Letzt kann ich einen Trip im Winter all jenen empfehlen, die Lust und Zeit haben diese wunderschöne Landschaft zu einer anderen Jahreszeit zu erleben.

Könntet ihr euch vorstellen zu dieser Jahreszeit nach Utah oder generell in den Südwesten der USA zu reisen?

2 Comments

  • Anne Hörmann

    Ich war im Januar im Grand Canyon bei Sonnenaufgang und Minus 15 grad. Doch die Farben mit Schnee hat mich dafür entschädigt. Würdde immer wiee rim Winter hinfahren.

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert