New York Cabs

New York Tag 4 – City Hall, Ground Zero & Central Park

Weiter geht`s mit Tag 4 im Big Apple! Heute mittag machte ich mich auf den Weg zur City Hall, dem ältesten Rathaus der Vereinigten Staaten, wo ich mit den Jungs zum Mittags-Lunch verabredet war. Aber zuvor vollbrachte ich an der Subway Station erst einmal eine gute Tat…

Als ich die Treppe hinunter lief und unten ankam, sprach mich ein spanischer Tourist an und fragte mich, wie das denn mit dem Metro -Ticket kaufen funktioniert. Irgendwie kam er mit dem Automaten nicht so richtig klar, auf jeden Fall konnte ich ihm in einem Mix aus englisch und spanisch zeigen, wie das Ganze funktioniert und am Ende hatte er sein Ticket in der Hand. Danach war ich echt stolz! Nicht nur, dass ich mittlerweile das U-Bahn System der Stadt gut durchschaut hatte, nein, ich konnte jetzt sogar anderen Touristen behilflich sein.

Also saß ich einige Minuten später entspannt in meiner Bahn und dachte: «Hey, alles easy heute…». Selbst als an der Canal Street eine sehr unverständliche Durchsage kam, plötzlich einige Leute mehr ausstiegen, blieb ich ruhig. Bis die Bahn auf einmal über die Brooklyn Bridge fuhr… Naaaaa toll! Ich zermarterte mir das Hirn, wo die Sache anfing falsch zu laufen. Ich hatte extra noch aufgepasst, dass ich keine Express – Bahn erwische?!

Nun gut, es half ja alles nichts. Also bin ich am nächsten Haltepunkt ausgestiegen und habe auf die nächste Bahn zurück gewartet. Immerhin konnte ich schon mal behaupten über die Brooklyn Bridge gefahren zu sein :-)

Ca. 35 Minuten später kam ich dann endlich an der City Hall an, wo bereits die Jungs auf mich warteten.

Ein Grund dafür, dass wir fünf uns übrigens so gut verstanden, lag vermutlich daran, dass wir trotz unterschiedlicher Nationalitäten auf absolut einer Wellenlänge waren. Am besten fand ich unseren gleichen Sinn für Humor. Und heute ließen es sich die Jungs nicht nehmen, mich ein wenig über mein unfreiwilliges Zuspätkommen aufzuziehen, schließlich seien wir Deutsche doch bekannt für unsere Überpünktlichkeit! Meine Antwort darauf war nur: «And you guys are more German than you think!» Warum? Immerhin waren sie zum verabredeten Zeitpunkt pünktlich an Ort und Stelle und dass ist etwas was ich mit Italienern nun so gar nicht in Verbindung bringe ;-)

Während unserer gemeinsamen Zeit in New York hatten wir mehrere interessante und amüsante Gespräche bezüglich deutsch – italienischer Klischees. Ich gebe zu, ich hatte natürlich so meine Vorstellungen über die Italiener im Kopf. Ich persönlich kann nur sagen, dass ich die Italiener, die ich bis dahin kennengelernt hatte, als sehr herzlich, großzügig und aufgeschlossen empfand. Das war zumindest meine Erfahrung aus meinem Auslandsaufenthalt in Spanien, wo ich mit italienischen MitbewohnerInnen in einer WG zusammen wohnte und mit denen ich viel unternommen habe. Und die vier Jungs haben mir diese Erfahrung wieder bestätigt. Nix mit lautstarken, wild gestikulierenden, die ganze Zeit Wein – trinkenden, „amore, amore“ verkündenden und chronisch unpünktlichen Italienern. Nein, ein ordentliches Bier musste bei den 4en auf den Tisch – was mich anfangs doch sehr irritiert hatte :-)

Im Gegenzug konnte ich scheinbar auch einige Klischees bezüglich deutscher Frauen ausräumen. Mehrmals bekam ich einen Kommentar á la «Du bist überhaupt nicht deutsch». Da stellte sich natürlich die Frage: «Was ist denn typisch deutsch für sie?» Ihrer Meinung nach wären wir (Frauen) kühl, distanziert, pünktlich und normalerweise sind wir auch nicht gerade für unsere Witzigkeit bekannt. Wohooo. Ja und die italienischen Männer sind…ihr seht, das Spielchen lässt sich ewig fortsetzen, egal um welche Nationalität es sich handelt. Letztendlich stellten wir fest, dass man solche stereotypen Einordnungen einfach nicht allzu ernst nehmen sollte und sich solche Aussagen nicht verallgemeinern lassen. Ich jedenfalls nahm das Ganze mit Humor ;-)

Nun gibt´s aber erstmal ein paar Fotos von der City Hall Gegend, wo wir unser mitgebrachtes Mittag aßen.

Theatre Alley New YorkFood Cart New YorkNew YorkAmerikanisches Feuerwehrauto New York

Danach machten wir uns auf den Weg zum Ground Zero. Mittlerweile steht seit September 2011 das neu eröffnete 9/11 Memorial und auch der neue Wolkenkratzer One World Trade Center ist fast fertig gebaut. Dazu kann ich noch nicht allzuviel sagen, aber vielleicht war der eine oder andere schon da und weiß mehr zu berichten? 2010 war das alles noch eine einzige Baustelle und viel erkennen konnte man eigentlich nicht.

Ehrlich gesagt, ist es ein unheimliches Gefühl auf etwas zu starren, was aussieht wie jede andere Baustelle auch und zu wissen: Das hier ist keine beliebige Baustelle. Hier hat sich ein menschliches Drama abgespielt, dass so unfassbar schrecklich ist, dass man dafür auch heute noch keine Worte finden kann. Auch ich hatte einen Kloß im Hals und immer wieder Gänsehaut, vor allem als ich noch im 9/11 Memorial Museum Preview Site war, wo man sich die Tragödie in Bildern noch einmal vergegenwärtigen konnte.

Wenn man an dieser Baustelle steht, kann man sich nur schwer vorstellen, dass da mal zwei riesige Wolkenkratzer gestanden haben, die innerhalb kürzester Zeit wie ein Kartenhaus zusammen fielen und alles in der näheren Umgebung mit sich rissen…

Ground Zero

Mit unseren Eindrücken und einer etwas gedrückten Stimmung liefen wir schließlich weiter an die Flusspromenade, von wo aus wir auf New Jersey blicken konnten.

Blick auf New Jersey New YorkFlusspromenade New York

Hier saßen wir eine ganze Weile, quatschten und überlegten uns, was wir im Anschluss machen. Zwei von ihnen wollten shoppen gehen, der Rest von uns in den Central Park. Also machten wir uns zu dritt auf in den Central Park und die andern zwei zum Shopping.

Leider war das Wetter nicht so klasse, irgendwie diesig und bewölkt. Daher gibt`s von dem heutigen Tag auch nicht so viele schöne Bilder. Der Central Park erschien mir an dem Tag auch nicht so im besten Licht. Es war halt ein Park, nur größer als zuhause. Weil ich schon wieder fußlahm war, sind die Jungs allein eine Runde gedreht, während ich mir ein nettes Plätzchen zum Chillen gesucht habe. Noch schnell den iPod und Placebo`s „Every you, every me“ reingeschmissen und ein wenig die Ruhe genossen. Und da durchfuhr es mich wieder so plötzlich: Dieses unerwartete Glücksgefühl, als mir bewusst wurde, dass ich gerade im Central Park liege und diesen tollen Song höre mit dem ich New York, den Central Park und natürlich den Film „Eiskalte Engel“ verbinde! Manchmal kam mir das alles ein wenig surreal vor…

Central Park New York

Als die Jungs zurück kamen, machten wir noch ein paar Fotos und verließen den Park am Columbus Circle, wo wir uns verabschiedeten.

New York

Später am Abend trafen wir uns mit der gestrigen Truppe, weil wir einen weiteren Club unsicher machen wollten.  Unterwegs waren wir wieder in der Ecke Soho/ Nolita. Leider weiß ich den Namen von dem Club nicht mehr, aber es war eine echt coole Location. Ich weiß nicht, wie ich das noch hinbekommen habe, aber gute zwei bis drei Stunden tanzen funktionierte doch noch wunderbar ;-) Als ich irgendwann zu müde wurde, bin ich gegen 2.30 Uhr schon allein los, da die anderen noch in Feierlaune waren und noch nicht nach Hause wollten. Einer der Jungs hat mich zum Ausgang begleitet und mit mir auf ein Taxi gewartet. Darüber war ich auch froh, denn bis ich eines bekam hat es noch ein wenig gedauert.

Und dann ging es „heim“ durch NYC! Etwas mulmig zumute war mir zwischendurch schon, besonders da der Taxifahrer nicht durch die Stadt, sondern auf der Schnellstraße am East River Richtung Midtown fuhr. Ich war erst beruhigt, als ich merkte, er fährt auch wirklich in die richtige Richtung. Im Nachhinein war das noch harmlos im Vergleich zu der gruseligen Taxifahrt, die ich ein Jahr später hier erleben sollte…! An diesem Abend jedenfalls habe ich die Fahrt später noch richtig genießen können – Manhattan bei Nacht ist wunderschön anzusehen.

Glücklich und kaputt, erreichte ich kurze Zeit darauf mein Hostel und schlief sofort ein. Und diesmal schaffte ich es seit meiner Ankunft mal 7 Stunden am Stück durchzuschlafen.

New York by night

Fazit des Tages:

  • Umwege erhöhen die Ortskenntnis ;-)

Tipps:

  • Besuch des 9/11 Memorial und St. Pauls Chapel (ich war nicht drinnen, aber wurde mir auch empfohlen) – es gehört einfach zu New York, auch wenn es bedrückend ist
  • Chillen im Central Park
  • Manhattan by Night bei einer Taxifahrt oder einem Spaziergang genießen

Photos© Mandy, Monizza F., Mora S.

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