New York Tag 1 – Take me to the Top of the City

Kennst du das, wenn ein lang gehegter Traum Wirklichkeit wird? Heute war für mich der Augenblick nach einer gefühlten Ewigkeit gekommen: Nach meinem ersten, anstrengenden Langstreckenflug war ich endlich in Amerika – und eine aufregende Woche New York lag vor mir…

Aber zunächst musste ich wie alle ausländischen Touristen erst einmal durch die Immigration. Ein Prozedere, dass mich im Vorfeld doch etwas nervös machte. Netterweise half mir mein Flugsitznachbar, der seine Gastfamilie aus seinem Highschool-Jahr besuchen wollte, bis dahin weiter und alles lief unkomplizierter ab als gedacht. Danach war ich auf mich allein gestellt. Nun hieß es auf zum Newark Liberty Airport Express – der Bus, der mich nach New York bringen sollte. Die Karte dafür habe ich mir direkt vor Ort gekauft. So richtig realisieren konnte ich es noch nicht, dass ich nun endlich in den Staaten war – es kam mir alles gar nicht so fremd vor… nur die Spannung auf New York City stieg stetig weiter. Fast war ich an meinem Ziel angekommen!

Als der Bus Richtung Stadt fuhr und ich einen ersten Blick auf die Skyline mit dem Empire State Building erhaschte, dachte ich: YES! Da ist sie! Bald bin ich da… Quer durch den Stadtverkehr ging es zunächst bis zum Port Authority Bus Terminal und danach weiter zum nächsten Haltepunkt Bryant Park, an dem ich aussteigen wollte. Bereits zuhause hatte ich mir bei googlemaps den Weg vom Bryant Park zu meinem Hostel rausgesucht und lief das letzte Stück mit meinem übergroßen Koffer dahin. An dieser Stelle habe ich gleich eines bezüglich Gepäck feststellen müssen: weniger ist einfach tatsächlich mehr! Selbst für einen 10 Minuten Weg war es etwas mühsam, aber da ich nicht vorhatte, viel in New York shoppen zu gehen, habe ich meinen Koffer voller gepackt als unbedingt nötig. Natürlich kam ich schlussendlich nicht an diversen Geschäften vorbei ;-) Aber mittlerweile und ein paar Reisen später, komme ich nicht umhin festzustellen, dass Frau doch auf einiges verzichten kann (z.B. einen Fön UND Haarglätter mitzunehmen).

Am Hostel angekommen, checkte ich in meine Bleibe für die nächsten 6 Nächte ein. Das Big Apple Hostel (Update 2015: Hostel mittlerweile geschlossen) war, ehrlich gesagt, nicht besonders toll, aber die Lage – fast direkt am Times Square – war unschlagbar! Und da ich allein auf Achse war, war mir das bei der Buchung das Wichtigste.

Nach einer kurzen Erfrischung überlegte ich, was ich am heutigen Tag noch so machen sollte…auf jeden Fall zum Times Square gehen, klar, aber eigentlich lieber erst abends, wenn alles beleuchtet ist. Also entschied ich mich spontan vorher hoch aufs Top of the Rock zu fahren. Gibt es einen besseren Einstieg in eine Woche New York als die Stadt von oben zu betrachten? Also los, mit meinem Lonely Planet Stadtplan bewaffnet hinein in den Großstadtdschungel und zum Rockefeller Center, den Eingang finden und eine Karte für die Aussichtsplattform kaufen.

Ein wenig mulmig zu Mute war mir schon, als ich in der Reihe zum Fahrstuhl wartete. Ob das alles so klappt mit meiner Angst vor Höhe? Schon sehr viel weniger hohe Gebäude & Türme haben mich vor Angst schlottern lassen, zumeist wegen einer zu niedrigen Brüstung und diffusen, nicht logisch begründbaren Sicherheitsbedenken. Aber eigentlich hatte ich mich im Vorfeld ausführlich informiert, wie das bei den Aussichtsplattformen vom Top of the Rock und Empire State Building aussieht. Kurzum, ich sollte das also schaffen;)

Dann war es soweit und meine Ängste verschwunden: ich stand auf der Aussichtsplattform, das Empire State Building vor mir und die Stadt lag mir zu Füßen. Und auf die Ohren gabs passend dazu “Empire State of Mind“ von Jay-Z und Alicia Keys. Ich kann nicht beschreiben, wie glücklich ich in diesem Moment war. Ich war tatsächlich in NEW YORK!!! Wow – ein unvergesslicher Augenblick.

Blick vom Top of the Rock auf New York
New York City
Chrysler Building
Chrysler Building
Central Park von oben
Blick auf den Central Park

Blick auf das Empire State Building

Auf drei Etagen kann man das tolle Panorama genießen und zum Glück ist es auf den Aussichtsterrassen sehr weitläufig, so dass man in Ruhe fotografieren und sich umschauen konnte.

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Blick auf die zweite Etage

Top of the Rock

Nach einer Weile auf dem Aussichtsdeck 2, fuhr ich zur dritten Ebene hinauf, wo keine Scheiben mehr vor dem Geländer sind und man ungehindert Blick auf das Empire State Building und die Stadt hatte. Ich konnte mich gar nicht satt sehen an der tollen Aussicht hier oben. Es war wirklich eine super Entscheidung zuerst auf das Top of The Rock zu gehen – ich glaube, dass mache ich auf jeden Fall nochmal, wenn ich wieder in der Stadt bin!

NY

Etwas später wurde ich hier oben von vier Jungs, ich schätzte sie auf mein Alter, auf Englisch gefragt, ob ich ein Foto von ihnen machen könnte. Natürlich, kein Ding. Nachdem die Fotos im Kasten waren, fingen wir ein Gespräch an – tja, und ab hier war meine Planung für den Rest der Woche quasi so gut wie dahin :D Irgendwie schafften wir es uns noch oben auf dem Top of the Rock fest zu quatschen. Und dass mit unserem bescheidenen Englisch… obwohl ich zugeben muss, dass ihr Englisch bei weitem besser war als meins zu dem Zeitpunkt ;-) Die Jungs kamen aus Italien und waren ebenfalls auf Reisen und einen Tag vor mir hier angekommen. Normalerweise bin ich, wenn ich als Frau allein unterwegs bin gegenüber Männerbekanntschaften sehr verhalten, aber irgendwie haben wir uns auf Anhieb echt super verstanden & ich hatte ein gutes Gefühl. Und da wir nach dem Top of the Rock, dasselbe Ziel hatten – nämlich den Times Square – entschieden wir spontan gemeinsam weiter zu ziehen.

Times Square
Times Square

Dort trafen wir uns mit einer amerikanischen Freundin von ihnen, die gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester in der Stadt studiert. Sie war ebenfalls sehr sympathisch und zeigte uns ein wenig die Gegend rund um den Times Square. Ich war ganz schön geflasht von all den Billboards, Advertisements, den Geschäften, den Lichtern, den Hochhäusern …man wusste gar nicht, wo man zuerst hin schauen sollte!

Ich kann gar nicht sagen, wie lange wir dort umhergezogen sind. Auf jeden Fall wurde es später und später und ich merkte schon langsam die Müdigkeit hochkommen…aber ein Blick auf die Uhr sagte doch erst 20 Uhr an? Nee, jetzt kann ich noch nicht schlapp machen! Ich dachte, wenn ich jetzt schon schlafen gehe, bin ich ja morgen früh um 4 Uhr wieder wach…! Also lieber doch noch ein wenig durchhalten und weiter mit unserer Sightseeing Tour. Am Bryant Park mit Blick aufs Empire State Building vorbei, liefen wir Richtung Grand Central Station.

Empire State Building beleuchtet

Von außen war die Grand Central Station beleuchtet, da es langsam dunkel wurde – mit dem Chrysler Building im Hintergrund sah dies sehr schön aus. Wir sind in die Haupthalle der Grand Central Station und haben kurz die Atmosphäre auf uns wirken lassen. Dabei sollte man keinesfalls vergessen sich die blaugrüne Decke der Haupthalle näher anzuschauen, welche einen Sternenhimmel mit den verschiedenen Sternzeichen darstellt.

Von der Grand Central Station wollten wir ursprünglich noch bis zum Empire State Building weiter laufen, aber so weit sind wir nicht mehr gekommen. Stattdessen haben wir den Abend gemütlich am Bryant Park ausklingen lassen und gegen 22 oder 23 Uhr verabschiedete ich mich schließlich von der Truppe, da ich meine Augen kaum noch offen halten konnte.

Für den folgenden Tag hatten wir uns vorerst zum weiteren Sightseeing verabredet. Ob das klappen würde oder nicht – darüber habe ich mir keine Gedanken mehr gemacht. Ich hatte den ersten besten Tag in New York, den ich hätte haben können und war glücklich damit.

Gruppenfoto

Fazit des ersten Tages:

  • New York ist genauso wie ich es mir vorgestellt habe – kaum angekommen, habe ich mich fast heimisch gefühlt
  • Planung ist gut, aber bedenke, dass das Leben manchmal anderes mit dir vor hat ;-)

Tipps:

  • Wer in Newark landet, nicht zuviel Gepäck hat und in zentraler Lage zu den drei Haltestellen in NY übernachtet, dem empfehle ich den Newark Liberty Airport Express (Update: one-way 16$, hin-und zurück 28$)
  • Einen ersten Blick auf die Stadt vom Top of The Rock, Empire State Building oder einer Rooftop Bar werfen und genießen
  • Ab zum Times Square!
  • Einen Cardigan/Long-Sleeve dabei haben, denn in geschlossenen Räumen ist es meist aufgrund der Klimaanlagen viel zu kalt

Warst du schon mal in New York? Wenn ja, wie hast du deinen ersten Tag in dieser Wahnsinnsstadt erlebt?

Photos © Mandy, Monizza F., Mora S., Rota A.

3 Comments

  • Chiara

    Hallo Mandy, ich bin durch Zufall auf deinen Blog gestoßen und komm aus dem lesen gar nicht mehr raus! Du schreibst so mitreißend, ich kann es kaum erwarten! In 3 Wochen geht es los. Kann man den Newark Airport Express direkt am Flughafen buchen oder sollte man das im Vorhinein tun?
    LG

    • Mandy

      Hallo Chiara,

      vielen lieben Dank für deinen Kommentar – freut mich, dass dir meine Schreibe gefällt :) Also ich hab die Tickets glaub einmal vor Ort gekauft und die anderen Male im Vorhinein online gebucht – die Tickets sind nicht zeitgebunden, du bekommst das Ticket dann per Mail und nimmst am Flughafen den Newark Airport Express, den du als nächstes bekommst. Hier nochmal der Link zur Website: https://www.newarkairportexpress.com/

      Ich hoffe ich konnte dir weiter helfen?

      Liebe Grüße & viel Spaß bei der weiteren Planung
      Mandy

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