New York Tag 5 – Coney Island Baby

Auch wenn mich die Stadt heute leider nicht mit Sonnenschein, sondern mit einem stark bewölkten Himmel und Regen begrüßte, brach ich mit einem Regenschirm bewaffnet & meinem täglichen Coffee-to-go auf zur U-Bahn Station. Mit der Linie Q sollte es zum heutigen Tagesziel und raus aus Manhattan gehen – nach Coney Island!

Darauf freute ich mich besonders, hatte ich mir doch im Vorfeld bei der Planung viele verschiedene Dinge notiert, die ich in und rund um New York noch machen könnte. Neben Coney Island hatte ich beispielsweise noch Governors Island oder den Rockaway Beach auf dem Radar. Von den letzteren beiden hatte ich erst im Laufe meiner Planung gelesen, aber Coney Island war mir als Film-und Serienschauplatz schon vorher ein Begriff. Ich dachte an einen alten Vergnügungspark am Strand und war gespannt wie es dort in Echt aussah.

Die Fahrt mit der Bahn zog sich allerding etwas hin. In Brooklyn fuhr die Bahn an einem riesigen alten Friedhof vorbei. Erst später erfuhr ich, dass es sich dabei um den Green-Wood Cemetery handelte, der einst die meistbesuchte Touristenattraktion in New York gewesen sein soll. Ich glaube, den werde ich mir auf jeden Fall mal für einen späteren Besuch vormerken.

Nach ca. einer Stunde kam ich an der Endhaltestelle Coney Island an und kurz darauf waren auch meine italienischen Reisefreunde da. Weil es gerade wieder aus Eimern schüttete, mussten wir noch eine Weile am Ausgang der Station warten.

Coney Island

Als es schließlich nicht mehr ganz so stark regnete, überquerten wir die Straße und kehrten im Nathan´s Famous ein – dort soll es angeblich die besten Hot Dogs der Stadt geben! Das Nathan´s gibt es schon seit 1916 und war bereits damals äußerst beliebt. Bekannt ist es im Übrigen auch durch den jährlich stattfindenden Hot Dog Eating Contest – bei dem man innerhalb von 10 Minuten so viele Hot Dogs wie möglich verdrücken soll. Wir beließen es allerdings bei ein bis zwei ;-) Ich fand sie ganz gut, aber ob sie nun die besten der Stadt sind, konnte ich nicht feststellen. Ich hatte ja keinen wirklichen Vergleich.NathansNathan`s_Coney Island

Gestärkt liefen wir nun hinunter zur Strandpromenade.

Coney Island

Am Boardwalk angekommen, ließ ich erst mal die Szenerie auf mich wirken. Obwohl ich anfangs im Stillen sehr über das Wetter geflucht habe, passte es jetzt perfekt zur Umgebung. Es gab Coney Island eine besondere Atmosphäre. Die Geschäfte auf dem Boardwalk waren teilweise geschlossen und der für mich sehr alt aussehende Vergnügungspark erschienen mir noch verwitterter…wie die Reste aus einer vergangenen, glänzenden Ära.

Man konnte sich schon vorstellen, wie es früher auf die Besucher gewirkt haben muss, als alles neu war und die Geschäfte und der Park im Betrieb waren (tatsächlich sind sie es auch jetzt noch, was mir an jenem Tag nur irgendwie nicht so vorkam). Jetzt schaute es schon ein wenig wie ein trauriges Überbleibsel aus, aber gerade das machte die Faszination für mich aus. Im Gegensatz zu Manhattan und seinen Wolkenkratzern war das hier das komplette Kontrastprogramm und man hatte das Gefühl, man erlebt hier noch am ehesten ein Stück aus dem „alten“ New York. Ich fand es wunderschön.

Boardwalk Coney IslandJohns Deli Coney IslandConey IslandBeach Coney IslandConey Island

…vom Boardwalk liefen wir weiter zum Pier, von wo man einen tollen Blick auf die Promenade und den „alten“ Vergnügungspark hat. Hierbei handelt es sich eigentlich um zwei Vergnügungsparks – einmal der Luna Park, dessen historische Achterbahn „The Cyclone Rollercoaster“ erstmals im Jahr 1927 die Leute zum Kreischen gebracht hatte und den Deno´s Wonder Wheel Amusement Park. Das Riesenrad „Wonderwheel“ ist ebenfalls eine Attraktion aus den 1920er Jahren.

Wonder Wheel Coney island

Auf dem Pier konnte man auch ein paar Angler und die Lifeguard-Crew am Strand beobachten. Es gab bei dem Wetter tatsächlich Leute, die im Atlantik baden gingen! Na gut, warm war es an dem Tag ja trotzdem, aber besonders einladend sah das Meer heute wirklich nicht aus. Die salzige Meeresluft hing uns in der Nase und auf der Haut und ich stellte mir vor, dass hier bei schönem Wetter sicherlich eine Menge Besucher am Strand wären und auch auf der Promenade einiges los sein würde. Nicht mal eine Stunde vom Großstadttrubel entfernt und man stand am Strand mit Blick auf den atlantischen Ozean. Ich finde, das hat was!

Pier Coney IslandStrand_Coney islandPier Coney Island

Vom Pier liefen wir dann schließlich weiter auf dem Boardwalk Richtung Russian Beach.

Coney Island BoardwalkConey Island Old Time BarConey Island

Für mich an dem Tag kaum zu glauben, dass die Vergnügungsparks in Betrieb waren…Ich wäre wahrscheinlich nicht in eins der Karussels oder Achterbahnen gestiegen, denn besonders vertrauenswürdig sahen die mir nicht aus, vor allem nicht von Nahem.

Lola Star Coney IslandBoarwalk Coney IslandConey Island

Dieser Hot Dog Stand hat uns sehr amüsiert „Italian“ sausages…haben die da vielleicht irgendwas verwechselt?! Die Italiener wussten jedenfalls noch nicht, dass es italienische Würstchen gibt :-)

Coney Island

Mittlerweile waren wir schon zwei Stunden auf Coney Island unterwegs und als wir am Russian Beach ankamen, entschieden wir die nächste Bahn zurückzunehmen. Mit Stop an der Brooklyn Bridge. Geplant war über die Brücke zurück nach Manhattan zu laufen. Leider meinte es das Wetter nicht gut mit uns, denn als wir aus der Bahn ausstiegen, regnete es mal wieder in Strömen. Dann mussten wir auch den Weg bis zur Brooklyn Heights Promenade suchen und von dort den Aufgang zur Brooklyn Bridge. An der Promenade beschlossen wir aber es mit der Überquerung sein zu lassen, da das Wetter einfach nicht besser wurde und wir auch teilweise trotz Regenschirms und Regencapes durchnässt waren. Ein wenig traurig war ich schon, aber was solls. Daher hier nur ein paar Fotos von Brooklyn und der Promenade:

Brooklyn Heights PromenadeBrooklyn Bridge von der Brooklyn Heights PromenadeBrooklyn

Die Love Lane und Love LA – netter Name für eine Straße ;-)

Zurück in Manhattan trafen wir uns noch zu einem gemeinsamen Abendessen mit den amerikanischen Schwestern und dem Freund in SoHo. Auf ging es ins Lombardi`s – Amerikas älteste Pizzeria (1905)! Da dies unser letzter gemeinsamer Abend in der Konstellation war, da die Jungs morgen abreisen sollten, war dies der perfekte Abschluss einer richtig tollen Woche!

Das Einzige, was mich von der guten Stimmung ablenkte, waren meine völlig durchnässten Ballerinas. Und leider hatte ich heute keine Wechselschuhe eingepackt, so dass ich langsam wirklich anfing darin zu frieren. In der Pizzeria hatte ich dann noch eine Idee, wie ich die Dinger vielleicht wieder etwas trocken bekomme. Mir fiel da so eine Szene aus einem Mr. Bean Film ein, wo er auf der Toilette mit diesen Handtrocknern versucht seinen Anzug zu trocknen. Ich war vielleicht happy über meinen Einfall! Bis ich auf die Toilette kam…und feststellen musste, dass es natürlich gerade dort keinen solchen Handtrockner gab!!! Also blieb mir nichts anderes übrig, als das Ganze auszusitzen bis ich ins Hostel zurück kam. Die Pizza ließ ich mir trotzdem schmecken, und auch den Frozen Yoghurt im Anschluss. Ich war begeistert :D

Aber auch dieser Tag hat einmal ein Ende und wir verabschiedeten uns nach dem Essen alle an der Subway voneinander. Die Schwestern meinten, wir sollten unbedingt in Kontakt bleiben und bei einem Besuch in New York Bescheid sagen. Ich fand das echt nett, aber ich hatte auch den Gedanken im Kopf, dass dies vielleicht auch nur eine typische Floskel sein könnte. Mit den Jungs verabredete ich allerdings noch einen Treff für den nächsten Morgen zum Abschiedsfrühstück.

Langsam wurde mir immer bewusster, dass die Woche so gut wie vorbei war und auch ich mich von dieser Stadt verabschieden musste. Aber 1,5 Tage hatte ich ja noch! :-)

Fazit des Tages:

  • Jede Reise nähert sich irgendwann ihrem Ende…:-/

Tipps:

  • Coney Island! Es hat seinen ganz eigenen, besonderen Charme. Mit der Linie Q, F, D, N kommt ihr direkt hin
  • Nathan´s Famous Hot Dogs probieren
  • Brooklyn Heights entlang und durch Brooklyn spazieren (bei hoffentlich schönerem Wetter)
  • bei Lombardi`s Pizza einkehren (32 Spring Street) – Achtung: hier kann man nur cash zahlen!

Wart ihr auch schon einmal auf Coney Island? Wenn ja, wie hat es euch dort gefallen? Ich freue mich über eure Kommentare ;-)

Photos© Mandy

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