Unterwegs im hippen Portland & auf Weinprobe im Tualatin Valley
Last Updated on 11. März 2021
Von Cannon Beach fahren wir heute weiter ins Landesinnere in Richtung Portland. Bevor wir allerdings die größte Stadt Oregons erkunden, verbringen wir einen Tag in der Weinregion Tualatin Valley, dass auf dem Weg nach Protland liegt. Zwei Tage wie geschaffen für alle Wein- und Craft Beer Liebhaber sowie Freunde von Hipster- Grosstadtflair und gutem Kaffee!
Apropos Kaffee – first things first: Wer im Nordwesten unterwegs ist, dem werden irgendwann unter Garantie diese kleinen Espresso-Häuschen an den Highways auffallen. Sehr praktisch für alle Kaffee-Junkies und alle, die weder Tankstellen- noch Starbucks Kaffee mögen.
Inhaltsverzeichnis
Forest Grove – Weinregion Tualatin Valley
Nur rund 100 km von der Küste, und ca. 30 Minuten entfernt von Portland, liegt Forest Grove. Ein typisch amerikanisches Städtchen, aber mit unerwartet coolen Cafés, Bars und Restaurants. In der besten Weinregion Oregons. Und dem zweitgrößten Weinbaugebiet der USA nach Kalifornien.
Wenn ich bisher an Oregon dachte, ploppten alle möglichen Landschaften vor mir auf – der Crater Lake NP, die Pazifikküste, … Portland und Kaffee – Wein gehörte allerdings nicht dazu. Zeit das zu ändern! Wir beschließen eine Weinprobe auf dem Weingut der David Hill Vineyards & Winery zu machen, eine von vielen verschiedenen Winzereien im Tualatin Valley. Eine gute Entscheidung wie sich heraustellt.
Weinprobe auf der David Hill Vineyards & Winery
Schon die Anfahrt gefällt mir: Umgeben von satten grünen Weinbergen- und Hängen liegt das Weingut in den Hügeln etwas außerhalb von Forest Grove. Ein Hauch von italienischer Toskana im amerikanischen Nordwesten. Kein Wunder, dass die David Hill Vineyards & Winery zu den malerischsten Weingütern des Tualatin Valley gehört.
In dem pastellgelben typisch amerikanischen Farmhaus von 1883, werden wir herzlich von einer der Mitarbeiterinnen im Tasting room empfangen. Wir bekommen eine Weinkarte in die Hand, auf der wir bis zu acht Weine zur Verkostung ankreuzen können. Die Auswahl überfordert uns im ersten Moment etwas, aber mit Hilfe von Jennifer findet ein Kreuz nach dem anderen seinen Platz.
Da es ein wunderbar sonniger und warmer Tag ist, beschließen wir den Wein draußen auf der Vorderveranda mit Blick auf das Tal zu genießen. Herrlich! Wir kosten uns durch die verschiedenen Weinsorten: Pinot Gris, Riesling, Chardonnay, Rosé, … Wer guten Wein liebt, wird bei diesem Wine-Tasting auf seine Kosten kommen! So viel sei schon verraten: Für mich persönlich waren es wohl die bisher beste Weine, die ich je probiert/getrunken habe – keine Übertreibung.
Als wir bei der Verkostung der Rotweine ankommen, wechseln wir die Location: Hinter dem Haus kann man es sich auf einem der weißen Adirondack Chairs oder an den Picknicktischen gemütlich machen. Eine schöne Aussicht, inklusive!
Was in Kalifornien der Chardonnay ist, ist in Oregon übrigens der Pinot Noir.
Die David Hill Winery ist berühmt für einige der ältesten und exquisitesten Pinot Noir-Weine der Region, erklärt uns Mike, General Manager auf dem Gut.
Wir erfahren, dass auf dem Weingut seit 1880, von dem damaligen Besitzer Reuter, Wein angebaut wurde. Mit der Prohibition wurden die Weinreben allerdings durch Obstbäume und Kartoffelfelder ersetzt. Erst 1965 begann der Wiederanbau der Weinreben. Nun gehört die David Hill Winery zu einer der renommiertesten in Oregon und produziert – übrigens ganz biologisch – verschiedenste Weiß- und Rotweine, wie Pinot Noir, Tempranillo, Merlot, Gewürztraminer, Chardonnay und viele mehr.
Ein herrlicher Nachmittag in den Weinbergen – gern wären wir noch länger geblieben… aber gegen 17 Uhr schließt das Weingut für Gäste. Dafür kaufen wir uns für unseren weiteren Trip noch zwei Flaschen von dem Wein, der uns am besten geschmeckt hat.
Tipps & Infos zur David Hill Winery & Vineyards
- Weinprobe: Jeweils von 11 – 17 Uhr möglich
- Für 10$ können ungefähr 7 Weine probiert werden
- Eigene Snacks können mitgebracht werden
- Hinkommen: Entweder mit dem eigenen Mietwagen oder unsere Wahl, via Lyft (Fahrdienst wie UBER). Letzteres ist in dem kleinen Städtchen zugegeben nicht ganz so einfach, aber hinzu hat es gut geklappt. Zurück in die Stadt und zum Hotel wurden wir netterweise von einem anderen Touristen mitgenommen.
Ihr steht mehr auf Bier? Für alle die es nicht so mit Wein haben, empfehle ich die Ridgewalker Brewing Company, in der ihr statt Weinprobe, ein Craft Beer-Tasting machen könnt. Zudem gibt es köstliche Hamburger (auch vegan) in lässiger Atmosphäre. Hier haben wir den Abend ausklingen lassen.
Unterkunft: Wir haben in der McMenamins Grand Lodge übernachtet, ein historisches Hotel, dass zu der McMenamis-Kette gehört, die es in ganz Oregon zu finden gibt. Die leicht psychedelisch angehauchten Details und Kunstwerke im Hotel sind mal etwas völlig anderes.
Unser Doppelzimmer ist schön groß, die Atmosphäre gemütlich. Außerdem hat mir gefallen: Tolles Frühstück im gemütlichen Restaurant(nicht im Preis), ein Außen-Whirlpool, und ein hübsches Gelände.
Neben der David Hill Winery gibt es übrigens in Forest Grove noch die Möglichkeit die erste amerikanische Sake-Brauerei sowie weitere Weingüter zu besichtigen. Wir haben noch die Montinore Estate Winery besucht.
→ Ein lohnenswerter Zwischenstop, der sich auf dem Weg von oder nach Portland lohnt – oder auch als kleiner Tagesausflug von Portland.
Vom Tualatin Valley nach Portland
Hello Portland, nice to meet you! Die drittgrößte Stadt im Nordwesten der USA ist die Hochburg für Kreative, liberale Freidenker, eine grüne und alternative Lebensweise. Wer hier nach klassischen Sehenswürdigkeiten sucht, wird von der Stadt eher enttäuscht sein. Für diejenigen, die aber in eine entspannte und hippe Großstadt-Atmosphäre eintauchen wollen ohne den Stress einer solchen, für den ist Portland perfekt.
Keep Portland weird! So das Motto von Portland.
Eine Oase der Ruhe – Portland Japanese Garden
Aufgrund der Hitze des Tages flüchten wir in den Washington Park und den dort liegenden Japanese Garden. Auf mehr als 20.000 m² kann man verschiedene Wege entlang spazieren und sich an der Schönheit des Gartens, der zu den besten japanischen Gärten außerhalb Japans gehört, erfreuen. Entspannung und Entschleunigung pur, für alle gestressten Großstädter oder Roadtrip-Reisende. Neben einem fantastischen Ausblick auf die Stadt und Mount Hood, erwarten euch im Park ein Zen-Garten sowie ein japanisches Teehaus. An den Japanese Garden grenzt außerdem der International Rose Test Garden, in dem ihr tausende blühende Rosen bewundern könnt. Leider konnten wir letzteren aufgrund von Bauarbeiten nicht besichtigen.
Powell’s Books – Eine Stadt voller Bücher
Dieser Bücherladen ist das Paradies für jeden Bücherwurm und DIE Institution in Portland. Einen ganzen Block beherbergt der Store und er ist der größte unabhängige Buchhandel der Welt. Der 1971 gegründete Buchladen hat an diesem Tag leider wegen eines Stromausfalls geschlossen, so dass ich nicht durch die Stockwerke voller Bücher stöbern kann. Aber vielleicht war das auch ganz gut so, denn sonst hätte Synke mich vermutlich die nächsten Stunden nicht mehr wieder gesehen.
→ Tipp: In Oregon lässt sich übrigens besonders gut shoppen. Denn: In dem Bundesstaat gibt es keine Sale Tax! Das heißt, der Endpreis ist auch der genau das was auf dem Preisschild steht! Wirklich zu schade, dass der Bookstore geschlossen war…
Essen & Trinken in Portland
Portland ist zudem berühmt für seine vielseitige Food-Szene. Ob Micro-Brauereien, Foodtrucks, erstklassige Weine, leckerer Kaffee, vegetarisch oder vegan – in Portland ist für jeden Geschmack etwas dabei. Besonders stolz ist man darauf, dass für die Zubereitung vor allem lokale und regionale frische Zutaten verwendet werden. Was zu dem Gesamtkonzept Portlands passt. Bei der Vielzahl der Auswahlmöglichkeiten konnten wir nur einen Bruchteil testen, einen ausführlicheren Guide zur Foodie-Szene findet ihr auf Annas Blog.
Amerika ist ja generell eher weniger für guten Kaffee bekannt, in Portland dagegen das ganze Gegenteil: Hier herrscht eine ganz eigene besondere Kaffee-Kultur und Szene. Kaffee trinken wird nicht nur zelebriert, es wird auch sehr viel Wert auf „Fair Trade“ produzierten Kaffee gelegt, der zum Großteil aus den Röstereien der Stadt und des Umlands kommt. Einer der berühmtesten Coffee-Shop Ketten in Oregon ist das ortsansässige Stumptown Coffee.
Das viele Essen und Trinken lässt sich übrigens in der fußgänger- und fahrradfreundlichsten Stadt der USA wunderbar wieder „abtrainieren“. Auf jeden Fall gibt es mehr als genug Möglichkeiten seine Zeit in Portland zu verbringen – für uns ist ein Tag (bzw. zwei mit dem Tag in der Weinregion) optimal als Zwischenstop auf unserem Roadtrip gewesen.
Unterkunft:
So funky wie die Stadt selbst, ist auch unsere Übernachtung im Jupiter Hotel ganz im coolen Motel-Style. Jedes Zimmer hat einen individuellen Look und viele kleine Details und Gimmicks. Wie (fast) überall gibt es kostenloses WLAN, die zentrale Lage ist gut für Erkundungen der Stadt.
Portland – eine Reise wert? Was sagt ihr?
→ Zur Übersicht zum Roadtrip von Seattle nach LA sowie aller Artikel von Synke und mir geht es hier entlang.
Offenlegung: Vielen Dank für die Einladung nach Portland und ins Tualatin Valley an das Washington County Visitor Association (representing Tualatin Valley) und Travel Portland.
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