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Sonnenuntergang im Dead Horse Point State Park, Utah

Welcome to Westworld! Mit einem fulminanten Auftakt startet unser kleiner Winter-Roadtrip durch Utah’s Mighty 5: Mit einem Sonnenuntergang im Dead Horse Point State Park. Viele fahren an dem kleinen State Park vorbei, hat das Örtchen Moab doch mit dem Arches und Canyonlands National Park zwei Hot-Spots zu bieten, die ausgiebig erkundet werden wollen. Warum sich dennoch ein kurzer Besuch lohnt? Lest selbst.

Bereits im letzten Jahr auf meinem gemeinsamen Roadtrip mit Synke waren wir auf dem Rückweg vom Canyonlands National Park kurz davor in den Dead Horse Point State Park zu fahren. Doch plötzliche Müdigkeit und die vorangegangen Stunden im Canyonlands ließen uns kurzerhand umdrehen. Umso mehr freute ich mich, dass es dieses Mal mit dem Abstecher klappte!

Nach drei Tagen in Salt Lake City geht es schließlich zu zweit nach Moab, wo mein travel mate Steffen und ich einige Spots erkunden, andere wiedersehen wollten. Bevor es zu unserer Unterkunft geht, fahren wir direkt erstmal weiter in Richtung Canyonlands NP und Dead Horse Point State Park. Immerhin noch rund 40-50 km Fahrt, wenn man kurz vor Moab abbiegt.

Fast da… Im Hintergrund die schneebedeckten La Sal Mountains

Dead Horse Point State Park

Da es im Winter zeitig dunkel wird, erreichen wir den Dead Horse Point State Park gerade noch rechtzeitig im letzten Licht des Tages. Im Prinzip besteht er aus einer einzigen Straße, mit einem Rundweg entlang der Abbruchkante, der in verschiedene kleine Trails untergliedert ist sowie die acht Aussichtspunkte miteinander verknüpft.

Die Straße endet schließlich an seinem namensgebenden Aussichtspunkt Dead Horse Point. Der Name rührt durch eine nicht so schöne Geschichte her: Im 19. Jahrhundert nutzten Cowboys das Hochplateau als natürliche Koppel für Pferde. An der engsten Stelle, ein gerade mal 27 m breiter Bergrücken, grenzten sie das Gebiet mit Ästen und Gestrüpp von den Klippen ab, um diese dort einzuschließen. Alle Pferde, die nicht zum Weiterverkauf oder Zucht mitgenommen wurden, verendeten dort irgendwann elend, da es kaum Schatten, Wasser und Nahrung gab. Warum man diese Hochebene als Koppel wählte, will sich mir zwar nicht ganz erschließen, aber so heißt es…

Sonnenuntergang am Dead Horse Point

Am Dead Horse Point angekommen, erwartet uns ein atemberaubender Anblick. Das goldene Licht der untergehenden Sonne taucht die zerklüfteten Felsen in ein tiefes Rot. Die Wolken bilden einen surrealen Kontrast. Es ist einer dieser Augenblicke die mich sprachlos machen.

Gott, was habe ich habe ich diese Landschaft vermisst! Die Einsamkeit der Wüste, die einzigartige Canyonlandschaft mit seinen roten Felsen und spektakulären Ausblicken, die mich letztes Jahr so in ihren Bann gezogen haben.

Diese unglaubliche Weite, die so schwer zu beschreiben ist, wenn man sie nicht einmal selbst mit eigenen Augen gesehen hat. Selbst der eisige Wind des Winters vermag mein Glücksgefühl nicht trüben. Ich fühle mich seltsam erfüllt und sehnsüchtig im Herzen zugleich.

Wir laufen den kleinen Trail bis zur Aussichtsplattform ab, von wo aus ihr den schönsten Blick auf die 180 Grad-Schleife des Colorado River habt. 600 m tief geht es hier hinunter – da kann einem durchaus etwas schwindelig werden. Ich fühle mich kurzzeitig wie in der Filmkulisse von Westworld. Kein Wunder wurden einige Szenen genau hier gedreht. Mehr darüber habe ich übrigens auf Filmtourismus geschrieben.

Viele kennen die Stelle auch aus dem Film Thelma & Louise, wo sie in der letzten spektakulären Szene mit dem Auto über die Klippen rauschen, die eigentlich der Grand Canyon sein sollen… und auch die Anfangsszene aus Mission Impossibel 2 soll in diesem Park gedreht worden sein.

Aussichtsplattform am Dead Horse Point State Park

Wahnsinn, was Mutter Natur so kreiert! Wir machen ein Foto und Video nach dem anderen, auch wenn mir fast die Finger dabei abfrieren. Mit uns sind einige wenige andere Leute da – soweit ich beurteilen kann, hauptsächliche Einheimische. Aber auch so scheint mir der Park noch relativ leer im Gegensatz zu Moab’s berühmtesten Park, dem Arches, zu sein. Wer also auf der Suche nach einem weniger vollen Ort, grandiosen Ausblicken und kleinen Wanderungen ist, dem kann ich den Dead Horse State Park nur empfehlen.

Leider liegt irgendwann alles im Schatten und so langsam aber sicher wird es dunkel. Zeit den Rückweg anzutreten, auch wenn ich mich kaum los reißen kann. Das ist mit Abstand einer der wunderschönsten Sonnenuntergänge, die ich bisher erleben durfte…

Das dieser kleine Abstecher nicht genug sein würde, hätte ich mir eigentlich fast denken können – wenn mir einmal ein Ort gefällt, will ich unbedingt zurück. Nächstes Mal möchte ich unbedingt den Rim Walk vom Visitor Center aus entlang gehen und den Park noch einmal länger genießen.Trotzdem freue ich mich bereits auf den nächsten Tag: Ein erneuter Besuch im Arches und Canyonlands Nationalpark steht an!

Einige Facts & Infos zum State Park

  • Gründung: 1959
  • Ganzjährig geöffnet, Visitor Center mit WC’s und Imbiss vorhanden
  • Eintritt: 15 $ pro Fahrzeug, dann aber 3 Tage gültig (America-the-beautiful-Pass nicht gültig) 
  • Fototipp: Zum Sonnenuntergang oder Sonnenaufgang, wenn die Sonne die Felsen am schönsten anleuchtet

 

Wart ihr schon mal im Dead Horse Point State Park?


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